Der Jäger

Essay zum Thema Angst

von  Horst

Dort wo die vermeintliche Stille beherbergt ist, so als fühle sie sich wie Zuhause, liegt aber dem fatalem Irrtum zu Grunde, denn nach der „Stille“ folgt nicht nur in der Dichtersprache, häufig der Sturm, der sich leise ankündigt, in dieser Stille, es aber so raffiniert ankündigt, das der Betrachter jenes Schauspiels, es zuerst nicht bemerkt bzw. zu spät merkt.

Allerdings trägt der ankommende Sturm mehr Lebendigkeit in diese schmucke Stille, die wie Wellen einer Flut über sie hinein bricht und dies Schauspiel sich so oft wiederholt, bis wieder jene Stille einkehrt,bis die Ebbe die Flut bekämpft hat und dies folglich erst nach zähem Ringen.
Also folgt vermutlich daraus, das solch eine „Stille“ nicht ewig andauern kann, so beispielsweise auf der Jagd, vor dem finalen Schuss des Jägers der seine Flinte dabei mit rechten Hand haltend und solange zielt, bis er einen der Vögel tödlich getroffen hat, aber der Knall der Patrone, diese Stille dort in hundertstel Sekunden durchbrochen hat, so das auch die anderen Vögel, die der Jäger nicht ins Visier nehmen konnte, mit lautem Gezeter davon fliegen, so das von Ruhe und Stille keine Rede mehr sein kann und sich die Situation dort derart verändert hat, das nicht nur der Lärmpegel in die Höhe geschossen ist, sondern sich die gesamte Situation mit der Vielzahl der aufgescheuchten Vögel, ins Chaotische abgedriftet ist. So braucht ein Jäger eine gewisse Zeit, bis er seine Beute - nehmen wir hierzu eine abgeschossene Ente - wieder findet und sollte dies nicht gelingen, seinen Jagdhund einzusetzen, der für solch diffizile Aufgaben entsprechend abgerichtet ist.
Allein nur die seichte Stille besitzen zu wollen, scheint gar unmöglich bzw. aussichtslos, denn das Lebendige, der Sturm, scheint diese Stille trügerisch anzuziehen. So bedingt eine Situation die andere, so wie Geben und Nehmen, so wie auch die Menschen mitoder gegeneinander kommunizieren. Das kann manchmal in aller Stille sein, kochen die Emotionen aber erst einmal hoch, so kann es auch laut werden unter den Menschen und der Lärmpegel erreicht dann einen beträchtlich hohen Wert, so das von einer Stille diesbezüglich, wohl niemand mehr wird sprechen können.


Anmerkung von Horst:

Jäger??

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (09.06.14)
Eine gelungene Metapher für Emotionen, die die Stille zerreißen.

 Horst meinte dazu am 10.06.14:
dito, Ekkehart.
Marjanna (68)
(12.05.18)
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