Opium, Religion, Durs Grünbein und Fritz J. Raddatz oder Mit Marx auf dem Klo

Glosse zum Thema Literatur

von  toltec-head

Auf den letzten Seiten seiner Tagebücher 2002-2012 kommt sich Raddatz wie der greise Goethe vor, den er mit den Worten zitiert:

"Das Alter verliert eines der größten Menschenrechte: Es wird nicht mehr von seinesgleichen beurteilt."

Habe man Glück im Pech, so Raddatz, werde man ein "Denkmal"; dessen Natur: weit weg, hoch oben, im Nebel verschwimmed. Dies betreffe nicht nur einen Winzling namens FJR. So habe er doch die Tage bei Durs Grünbein lesen müsse, Marx habe "Religion ist Opium des Volkes" geschrieben, wo doch, dies der Vorwurf, "fürs Volk" (also Verabreichung zum Dumm-Machen, keine freiwillige Drogen-Einnahmen) gemeint sei.

Mit diesem Lamento will er zu erkennen geben, dass im Vergleich zu den Winzlingen der Neuzeit selbst er, der Winzling Raddatz, ein Riese wie Goethe oder eben Marx sei. Nur die Lumpe sind bescheiden. Recht so Fritz, denke ich, der ich Grünbein auch nicht mag, beim Lesen, zeig´s der dichtenden Luftnummer ruhig mal wo´s lang geht. Fritz hat schließlich, seine Fans wissen das, obwohl es lange her ist, eine Marx-Biographie geschrieben, der Mann irrt sich schon sonst nie, aber hier scheint wirklich jeder Irrtum ausgeschlossen. Quel bonheur!

Der Zufall will, dass ich am gleichen Tage, witziger Weise auf dem Klo, gelangweilt in Hegels Rechtsphilosophie blättere und sehe, dass als Anhang Auszüge aus Marx Kritik derselben abgedruckt sind.

Zitat:

"Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks."

Und Plumps macht´s.

Man darf ihm wirklich gar nix glauben. Wahrscheinlich stimmt nicht einmal, dass er einen Riesen-Schwanz hat. Lügner von Beruf, wir Fans erinnern uns auch an diesen Buch-Titel von ihm.

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Kommentare zu diesem Text

parkfüralteprofs (57)
(22.06.14)
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 toltec-head meinte dazu am 22.06.14:
Nein, mein Lieber, Internetliteraturforen sind das Gegenteil von Religion, sie sind eine Einübungsform in die eigene Bedeutungslosigkeit.
parkfüralteprofs (57) antwortete darauf am 22.06.14:
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 toltec-head schrieb daraufhin am 22.06.14:
Man hält Internetliteraturforen am Anfang für Christentum und kommt erst mit der Zeit darauf, dass sie in Wahrheit Zwangs-Buddhismus sind. Wenn ich Raddatz wär, tät ich auch nicht hier schreiben, sondern erst reinkarnieren.
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