Allotria

Text

von  Akzidenz

[..] Warum eigentlich Gelüst? O, gefährdet uns nicht vielmehr, was wir begehren, als das, was wir fürchten? Denn nicht Vervollkommnung des Wunsches ist, was ihn erfüllet, sondern: lechzend vom Sprosse her wehend und selbstsichtbaren Völlereien zuwartend, hager dem Borne hinwabernd, der sich im Honig schleckend spiegelt, dem ohne Wunsch der Tod und ohne Tod der Wunsche fehlte -
Der will sich selbst geben, was er begehrt;
sich selbst gebären können.

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Kommentare zu diesem Text


 DerHerrSchädel (26.06.14)
Ja ja, die Empfindungen und Empfindlichkeiten plagen den Menschen und trüben den Verstand. Soweit so gut, aber diese Weisheit hätte man vielleicht auch in einer etwas zeitgenössischeren Sprache formulieren können. Der Herr hat offensichtlich einen Hang zur Schreibweise vergangener Jahrhunderte. Du solltest es damit nicht übertreiben, sonst wirkt es antiquiert und imitiert.

Beste Grüße

DerHerrSchädel

 Akzidenz meinte dazu am 27.06.14:
Wenn Ich mir Deine Eklogen so durchsehe, werter HerrSchädel, scheinen sich die Dichter gegen den Anwurf der Antiquiertheit wohl eine gewisse Indemnität leisten zu dürfen. Ist doch die Dichtung selbst altertümlicher Gegenstand, vielleicht Altes durch Alter, vielleicht Schwere durch Schweres und wie auch immer
denke Ich da unweigerlich ans offizierliche Ordnungsprinzip der Anciennität - hier entlastet, wie auch sonst so häufig, das Alter das Vorrecht. Aber war das auch nicht Dein Streitpunkt.

Empfindungen und Empfindlichkeiten plagen den Menschen (und trüben den Verstand) war zumindest nicht Lehre dieses Textes - aber gewiss, uns Europäer würde die Schriftlosigkeit martern, wäre das nicht überhaupt Anlass allen Wortes!
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