Vom rechten Umgang in Schreibforen

Glosse zum Thema Schreiben

von  loslosch

Si quid novisti rectius istis, candidus imperti; si non, his utere mecum (Horaz, 65 v. Chr. bis 8 v. Chr.; Epistulae). Wenn du etwas Besseres weißt als jenes [gemeint sind Horaz´ vorangegangene Aussagen], so teile es klar (und deutlich) mit; wenn nicht, so verwende es (das Gelesene) in meinem Sinn (mit mir).

Es liest sich wie eine Empfehlung für moderne Internetforen, entweder als Aufforderung zu offener Kritik mit Verbesserungsvorschlägen oder als Einladung, bei Akzeptanz im Sinne der Aussagen zu verfahren. Eine von Höflichkeit und Fairness getragene Sentenz, anders als das ego-zentrierte moderne Geschäftsmodell:

Missfiel es dir, so sag`s nur mir./ Hat es dir gefallen, sag es bitte allen.

Ein überraschend sanftes Konzept für den Umgang miteinander in der sonst oft brutalen (guten) alten Zeit.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (01.07.14)
Oh, viele wissen Besseres. Nur mit dem 'deutlich' hapert es manchmal. Oder wie es schon in der Mopedshow hieß: "Smörebröd smörebröd röm tömtömtöm!" Alles eine Interpretationssache.

 loslosch meinte dazu am 01.07.14:
trekans kindheitsrinnerungen. mopedshow ist gut!
gaby.merci (61)
(01.07.14)
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 loslosch antwortete darauf am 01.07.14:
der spruch ist riskant. ungereimt soll er von axel caesar springer kommen. eigentlich ein kapitalistisches geschäftsmodell.

 niemand (01.07.14)
Mißfallen öffentlich zu bekunden ist nicht schlecht, doch es müßte in einer höflichen und konstruktiven Form geschehen und der Kommentator sollte seine Agressionen zähmen und seine Antipathie
zügeln, sprich textbezogen kommentieren. Wenn man Gefallen äußern darf (öffentlich) warum dann nicht das Gegenteil. Eine Mißfallensäußerung zeugt noch lange nicht von mangelnder Güte
des Geschriebenen, es zeugt nur vom Geschmack und von der Einstellung des Kritisierenden zum Werk. Der Schreiber darf, muss jedoch nichts annehmen - hierzu besteht also kein Zwang.
Wenn ich sage: Leberwurst ist Pampe, dann muss diese für andere nicht schlecht sein, ja, sie darf ihnen sogar schmecken. Im Grunde genommen einfach. LG Irene

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 01.07.14:
Kurz und bündig Kästner "Es gibt nichts gutes, außer man tut es!"

 loslosch äußerte darauf am 01.07.14:
@niemand: mein reim ist kritisch gemeint, weil "ego-zentriert". völlig d´accord.
B-Site (30)
(01.07.14)
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 TassoTuwas (01.07.14)
Bist du sicher, dass es die Idee das Herrn Horaz ist.
Bei unserem REWE hängt der Spruch nämlich auch seit Jahren.
LG TT

 loslosch ergänzte dazu am 01.07.14:
ja sach mal! die müssen tantiemen an die horaz-erben zahlen!
Graeculus (69)
(18.07.16)
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