Das Rollo: Deutschland - Frankreich WM 2014

Sonett

von  Janoschkus

Und plötzlich ist der Wille wieder da!
Ein Philipp Lahm ist hinten voll der Renner.
Das frühe Tor! Mats Hummels siegte, sah
und kam mit der Partie auf einen Nenner:

Erst blockt er mehrfach gegen Benzema,
dann kann er unverzagt dazwischen Grätschen.
Der Gegner kommt dem Torerfolg so nah
wie ihrem Helden Mats verliebte Mädchen.

Doch auch ein Neuer spielt auf dem Niveau
von Weltformat und lässt sich nicht düpieren:
Es ist, als hätt‘ sein Kasten ein Rollo,

es ist, als könnt‘ man heute nicht verlieren,
als würd‘ ganz Frankreich warten auf Godot,
denn kann er auch den letzten Schuss parieren.

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Kommentare zu diesem Text


 FRP (08.07.14)
Ist Dir zu 95 % gut gelungen, und der Godot war super dabei.
Aber hier ist die Grammatik falsch, bzw. unvollendet:

"denn kann er auch den letzten Schuss parieren."
denn dieses "denn" erfordert eine weitere Handlungsableitung im Sinne von wenn-dann. Erfordert eine Auflösung; etwa so:

denn kann er auch den letzten Schuß parieren
wird Frankreich dieses Spiel verlieren.

Aber dann ist es natürlich kein Sonett mehr.
Also: einfach umstellen:

denn Er kann auch den letzten Schuß parieren. Oder:
DEN letzten Schuß kann Neuer auch parieren.

 Janoschkus meinte dazu am 08.07.14:
hey frp, ich verstehe nicht recht, was du meinst.

"es ist, als könnt‘ man heute nicht verlieren,
als würd‘ ganz Frankreich warten auf Godot,
denn kann er auch den letzten Schuss parieren."

es ist also, als würde frankreich auf das erlösende tor warten, wie man auch auf godot warten würde: es tritt nicht ein, WEIL manuel eben auch den letzten schuss parieren kann. damit wäre quasi besiegelt, dass godot (das tor) nicht mehr kommen wird.

die konstellation wenn-dann wäre an der stelle ja nicht erforderlich, da es vielmehr eine "es ist so und so, WEIL"-konstellation ist.

ist das nicht in ordnung so?
gruß jan
(Antwort korrigiert am 08.07.2014)

 DerHerrSchädel (08.07.14)
Sehr lustig, nur das "denn" am Schluß passt nicht, besser vielleicht "dann".

Viele Grüße

vom Schädel

 Janoschkus antwortete darauf am 08.07.14:
so richtig blick ichs noch nicht, was ihr meint.

"es ist, als könnt‘ man heute nicht verlieren,
als würd‘ ganz Frankreich warten auf Godot,
denn kann er auch den letzten Schuss parieren."

es ist also als würde frankreich auf das erlösende tor warten, wie man auch auf godot warten würde: es tritt nicht ein, WEIL manuel eben auch den letzten schuss parieren kann. damit wäre quasi besiegelt, dass godot (das tor) nicht mehr kommen wird.

ist das nicht in ordnung so?

 DerHerrSchädel schrieb daraufhin am 09.07.14:
Ich verstehe was du meinst, aber Plotzn bringt es gut auf den Punkt. Es wirkt gekünstelt und der Sinn der Formulierung klärte sich mir nur durch deine Erläuterung.

Meine Alternative wäre: "denn er kann auch den letzen Schuss parleren."

Oder du schreibst es wie unten vorgeschlagen: "Doch kann er auch...", auch wenn dass dem Vers einen anderen Sinn gibt, als von dir intendiert.

Viele Grüße

Schädel

 plotzn (09.07.14)
Hi Janosch,

die Probleme mit der letzten Zeile kommen von der Satzstellung. Hieße es "denn er kann auch den letzten Schuss parieren", wäre alles klar. Die der Metrik geschuldete Umstellung "denn kann er" klingt sehr gekünstelt. Wieso nicht einfach "doch kann er ..."?

Ansonsten schönes Sonett mit witzigen Bildern (Rollo vorm Kasten, Warten auf Godot,...). Gefällt mir.

Liebe Grüße, Stefan
janna (66) äußerte darauf am 09.07.14:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 plotzn ergänzte dazu am 09.07.14:
Na denn (bzw. na dann) wäre das dialektische Rätsel ja aufgeklärt
Einem Bayern könnte so was nie passieren...

Die Preissnsprach is scho verreckt,
i frog mi grad, ob di aa leckt?

Liebe Grüße, Stefan
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