Gedankenschwere

Sonett

von  unangepasste

Dieser Text gehört zum Projekt    Sonette.
Gekentert ist mein Boot an deiner Klippe.
Zu ungestüm hast du den Fuß hinein
gesetzt. Es schwang hinauf wie eine Wippe
und warf mich ab; jetzt treibe ich allein.

Die Algen sanken tot zum Meeresgrund,
als deine Füße in das Wasser glitten,
und meine Leichtigkeit verschwand im Schlund
von Haien, deren Zähne sie zerschnitten.

Am Ufer fällt der Sanddorn von den Zweigen.
Die Vogelscharen flattern durch mein Schweigen
und kreischen schwarze Lieder zu den Beeren,

auf denen rot die Abendstrahlen weilen.
Und manchmal schwappt das Wasser auf die schweren
Gedanken, die im Schlick die Zellen teilen.

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Kommentare zu diesem Text

BellisParennis (49)
(20.07.14)
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 Regina meinte dazu am 20.07.14:
Diesem Kommentar schließe ich mich an. Sehr schön.

 unangepasste antwortete darauf am 20.07.14:
Danke euch beiden.
Silberfisch (75)
(20.07.14)
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 unangepasste schrieb daraufhin am 20.07.14:
Danke, freut mich, wenn die Bilder und Worte nachklingen.

 Lluviagata (20.07.14)
Schön
einmal ein Sonett von dir lesen zu dürfen!

Sehr gelungen!

Liebe Grüße
Llu ♥

 unangepasste äußerte darauf am 20.07.14:
Vielen Dank. Sonette gibt es in der Tat wenige von mir. Mein viertes auf KV

 Fuchsiberlin (21.07.14)
Klingt wie eine Schuldzuweisung ...

LG
Jörg

 unangepasste ergänzte dazu am 21.07.14:
Danke für deinen Kommentar. Ich gebe zu, dass es etwas düster geworden ist. Vielleicht sollte ich mir mal wieder ein positives Thema suchen. Aber bei solchen Texten kann ich mich metaphorisch besser ausleben.
janna (66)
(21.07.14)
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 unangepasste meinte dazu am 21.07.14:
Danke, den Hinweis hat mir bereits jemand privat gegeben und ich kann nachvollziehen, dass mein Gedanke zu sehr um die Ecke ging Ich dachte, wenn Wale (oder was für Tiere auch immer) die Leichtigkeit verschlingen, kann es ihnen nicht gut gehen.
Habe den Satz aber jetzt geändert, ich denke, so ist er logischer.

 Dieter Wal meinte dazu am 21.07.14:
Logischer? "von Walen, deren Zähne sie zerschnitten." Uff! :D

 unangepasste meinte dazu am 21.07.14:
Für das Gedicht logischer, denke ich. Ich hätte dir zuliebe gern Wölfe genommen, aber die passen nicht so gut ins Wasser

 Dieter Wal meinte dazu am 21.07.14:
Gern. Aber muss ich mich dann in Dieter Wolf umbenennen? Walzähne sind übrigens so stumpf wie Elfenbein. Nicht im Entferntesten mit Haizähnen zu vergleichen.
(Antwort korrigiert am 21.07.2014)

 unangepasste meinte dazu am 21.07.14:
Dann passt die Variante wohl auch nicht ganz. Wusste nicht, dass Walzähne stumpf sind. Vielleicht sollte ich das Meerungeheuer ändern. Haie?

Edit: Ups, während du den Haisatz hinzugefügt hast, habe ich Haie vorgeschlagen. Wenn zwei den Gedanken haben, passt es bestimmt.
(Antwort korrigiert am 21.07.2014)

 Dieter Wal meinte dazu am 21.07.14:
Weiß nicht, im welchem Weltmeer sich dein lyrI aufhält. Wale oder Haie sind in der Nord- und Ost-See eher selten.

 unangepasste meinte dazu am 21.07.14:
Aber das ist doch ein inneres. Da gibt es viele gefährliche Ungeheuer

 Dieter Wal meinte dazu am 21.07.14:
Phobien sind keine natürlichen Lebensbegleiter. :P

 Dieter Wal meinte dazu am 21.07.14:
von Haien, deren Zähne sie zerschnitten
von Krebsen, deren Scheren sie zerschnitten.

 unangepasste meinte dazu am 21.07.14:
Aber "Schlund von Krebsen"?

 Dieter Wal meinte dazu am 21.07.14:
Why not, Miss Schlund?
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