Ich kannte den Lichtschalter nicht, der sich in geborgen versteckt in einem Winkelstück meines Daseins selbst erfand. Die Lampe, die er zu erhellen bemächtigt war, strahlte weder helle noch dumpfe Lichter, es schien eher so, als ob sie komplett farb- und glanzlos in der Ecke stand und darauf wartete, dass man Unfug in ihrer Anwesenheit trieb. Kein Blut zeichnete sich auf die abgetragenen und bitter schmeckenden Bettlacken ab, die in der Ferne zerrissen wurden. Ich wusste jedoch, dass trotz der nicht vorhandenen Flecken geblutet wurde. Wie Bettler traten Puppen in den Lampenraum und tanzten wild mit Masken, die starr und stählern an ihre zarten Gesichtern gehalten wurden, um jede Scham, die entstehen könnte, zu verhüllen imstande waren. Glasige Tunnelblicke ließen sich im Kabinett des Unsinns entstehen und ließen den Raum wackliger wirken, als es der graue Lampenschirm jemals vermocht hätte.
„Du bist so intelligent!“, riefen Puppenstimmen aus der Weite. „Komm zu uns. Bleib bei uns!“
Rauch und Nebel umspülte meine kleine Experimentenlandschaft und ließ alles leicht und unbeschwert wirken. Ich antwortete nicht. Eine neue Eigentümlichkeit entstand in meinen Hirnwänden.
Die feste Mauer blieb lange, selbst als ich das Licht auszuschalten versuchte, um die Lampenbilder nicht mehr ertragen zu müssen. Ich hielt es nicht mehr aus, sie wurden mir zu schwer in meinem Kopf.
„Verschwindet ihr Hässlichen! Ihr Unerotischen und Asexuellen!“, rief irgendwo ein letzter Rest.
Bald war alles abgewendet, dunkel und von innen eingepackt.
Das Sonnenlicht erweckte meine Sinne, alles war wie immer, doch blieb ein winziges Nachtglänzen zurück, das tausend Versuche wagte und erneuern wollte, doch letztendlich nichts mehr bewirkte. „Sex widert mich an!“, rief ich erschrocken in die stinkende Lampenkammer und ging.
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