Schwerelos

Sonett zum Thema Entspannung

von  EkkehartMittelberg

Die Teiche lächeln sanft gekräuselt,
ein Zephir streift leicht drüber hin,
Libellen sirren, zart umsäuselt.
Ein Träumchen zieht durch meinen Sinn.

Von ferne wehen Töne nieder
von Liebe, Lust und Herzeleid.
Erinnerungen kommen wieder,
doch heute sind sie schmerzlos weit.

Ein Falke zieht am Himmel Kreise,
ich schwebe schwerelos im Blau,
einschläfernd summen Bienen leise.

Der Sommer ruft mich auf zur Schau,
doch willenlos lass ich mich sinken,
in seinem Zauber zu ertrinken.

© Ekkehart Mittelberg, August 2014

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Kommentare zu diesem Text

Raven (42)
(12.08.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
Merci, Raven. Vielleicht findet der Traum ja eine Fortsetzung.
Liebe Grüße
Ekki

 Lluviagata (12.08.14)
Herrlich romantisch! ;)

Liebe Grüße
Llu ♥

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 12.08.14:
Freut mich, dass es dir gefällt, Andrea. Danke!

Liebe Grüße
Ekki

 sensibelchen13 (12.08.14)
Wunderschöne Zeilen, lieber Ekki
Danke dafür.

Lieben Gruß
Helga

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 12.08.14:
Grazie auch dir, Helga.
Schwerelose Grüße
Ekki

 Irma (12.08.14)
Wunderschön beschrieben, Ekki, wie der müde Träumer hier von der leichten Traumphase ganz allmählich in den Tiefschlaf hinabgleitet. Stilistisch gut finde ich in diesem Zusammenhang das "einschläfernd" am Beginn von V.11, wo der Schlaf durch die ungewöhnliche Betonung der zweiten Silbe eine besondere Schwere gewinnt.

Die einzige Stelle, die mir nicht ganz so gut gefällt, ist V.3/4 ("bin besäuselt"), wo das Subjekt des Satzes, das allererste Auftreten des "ich" im Sonett, fehlt. Man könnte natürlich sagen, dass LyrIch bereits so besäuselt ist, dass es schon nicht mehr recht da ist, aber irgendwie will mir das hier nicht ganz als Erklärung taugen. Mir will allerdings auch kein perfekter Änderungsvorschlag einfallen. Vielleicht hast du ja noch eine Idee?

Ansonsten wunderschön! LG Irma
(Kommentar korrigiert am 12.08.2014)

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 12.08.14:
Merci, Irma, mir erscheint die Stelle auch nicht ideal. Ich habe lange experimentiert, bis ich schließlich aufgab. Vielleicht ist "Libellen sirren, zart umsäuselt," besser. Das könnte man grammatisch auch auf die Libellen beziehen. Aber logisch bleibt wegen der fogenden Zeile "ein Träumchen zieht durch meinen Sinn" nur das Lyr-Ich. Was meinst du?

 Irma ergänzte dazu am 12.08.14:
Ja, das "zart" würde klanglich auch schön zum "zieht" passen. Aber vielleicht könntest du auch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (siehe Fabi) und das LyrIch tatsächlich in den Quartetten erstmal ganz in den Hintergrund treten lassen:

"Libellen sirren, zart umsäuselt.
Ein Träumelein zieht durch den Sinn."

Erscheint mir momentan als beste Lösung. Aber ich denke weiter nach, und vielleicht kommen hier ja auch noch andere Vorschläge.

Ach ja, mir ist grad noch aufgefallen, dass sich ein kleines verträumtes t in deinen Nachnamen im Copyright eingeschlichen hat. )
(Antwort korrigiert am 12.08.2014)

 Irma meinte dazu am 12.08.14:
Oder lass das Träumchen doch bestehen. Vielleicht zur Klarheit aber tatsächlich der Punkt hinter "umsäuselt". LG Irma
(Antwort korrigiert am 12.08.2014)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
Vielen Dank für deine Mühe, Irma. Du siehst oben für welche Version ich mich entschieden habe. Auf jeden Fall führte deine Überlegung zu einer Verbesserung.

 susidie (12.08.14)
Wunderbar schwerelos, entspannte Zeilen, lieber Ekki. ich kann da Raven nur zustimmen - ein Sommernachtstraum - überaus gelungen. Einen lieben Gruß zu dir, Su :)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
Grazie, Su. Gas Gedichtchen ist gestern in der Sommernacht schwerelos entstanden, bis auf die von Irma zu Recht kritisierte Stelle. Da habe ich mich schwer getan.
Beschwingte Grüße
Ekki

 Jorge meinte dazu am 12.08.14:
Tatsächlich ein schöner Sommernachtstraum.
LG Jorge

 Fuchsiberlin (12.08.14)
Ein entspanntes Fallenlassen und genießen der Momente.

Mit sehr schönen Bildern und ausdrucksstarken Worten beschrieben, Ekki.

Liebe Grüße
Jörg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
Fallenlassen und genießen. Das passt, Jörg.
Danke und heitere Grüße
Ekki
Fabi (50)
(12.08.14)
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 Irma meinte dazu am 12.08.14:
Das ist doch gerade das Schöne, dass man in der Lyrik auf unzählige Wortneubildungen oder kreative Wortneuschöpfungen stößt. "Träumchen" ist absolut regelgerecht gebildet und bereitet, glaube ich, keinerlei Verständnisprobleme. Der Computer darf dabei kein Maßstab sein, der kann nur nach dem Motto "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht." agieren. ) LG Irma
Fabi (50) meinte dazu am 12.08.14:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
@Fabi: Danke fürs kritische Hinsehen. Aber ich denke wie Irma, dass der Lyriker aus einem Traum ein Träumchen machen darf.

Die Mutter schüttelt's Bäumelein,
fällt herab ein Träumelein......

LG
Ekki
Fabi (50) meinte dazu am 12.08.14:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
Da wird mein Träumchen aber eifersüchtig. ))
Fabi (50) meinte dazu am 12.08.14:
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gaby.merci (61) meinte dazu am 12.08.14:
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Fabi (50) meinte dazu am 12.08.14:
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gaby.merci (61) meinte dazu am 12.08.14:
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 Didi.Costaire (12.08.14)
So einfach ist es gar nicht, zu entspannen. Erinnerungen ans Herzeleid kommen auf und auch der Falke wirkt gerade in diesem Sommer besonders bedrohlich. Trotzdem gelingt es LyrI, im C4 völlig abzuschalten, und das muss auch mal sein.
Liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
Danke, Dirk. An das Bedroh-n- liche des Falken habe ich hier nicht gedacht. Aber ich kann dir natürlich folgen.

Liebe Grüße
Ekki

 Kullakeks (12.08.14)
In der ersten Strophe höre ich
das innere Kind sprechen
in einer Kindersprache

nach und nach erwächst das Kind
in den Strophen zu einem Erwachsenen
der die Vergangenheit erfasst
die nicht mehr schmerzt

dann ist er nur Beobachter
im Hier und Jetzt
ist in diesem Moment präsent

in der letzten Strophe geniest er es
und lässt geschehen
ohne sich im Gedanken zu verlieren
er ist angekommen sinkt ins Sein

doch dann der letzte Satz
ist da noch die Angst zu ertrinken
der Verstand meldet sich wieder zu Wort
denn im Sein kann man nicht ertrinken
da ist Stille Ruhe ohne Bewertung zu ertrinken

sehr gerne gelesen

ein Spaziergang der in die Tiefe geht und doch im letztem Moment halt macht aus Angst
Doch so ist das Leben es darf alles sein
LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
"Doch so ist das Leben, es darf alles sein."
So ist es auch mit Interpretationen, Kullakeks. Deine ist zwar ungewöhnlich, aber warum nicht?
Nur das Ertrinken im Zauber ist für mich nicht angstbesetzt.

Ich danke dirfür den nachvollziehenden Spaziergang, mit dem du mir Fantasie und Zeit geschenkt hast.

LG
Ekki

 TassoTuwas (12.08.14)
Hallo Ekki,
den Moment der Leichtigkeit so treffend beschrieben, dass er zum Fluge einlädt.
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
Merci, das hast du sehr schön gesagt, Tasso.

Herzliche Grüße
Ekki

 irakulani (12.08.14)
Es gefällt mir sehr, wie du hier eine wunderbar entspannte Schwerelosigkeit entstehen lässt, lieber Ekki. Der Blick auf den Teich suggeriert das "getragen sein", sich treiben lassen aber auch die Möglichkeit des Versinkens, die du dann im Zauber des Sommers wieder aufgreifst.
Sehr gelungen!

Mit sommerlichen Grüßen,
Ira

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
Gracie especiale für den Hinweis auf den Zusammenhang von Teich und Versinken, Ira.

Herzliche Grüße
Ekki
Graeculus (69)
(12.08.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 12.08.14:
Vielen Dank, Graeculus. Das Träumchen hätte ich nicht aufgegeben. Ich werde es behüten.

 DerHerrSchädel (12.08.14)
Auf klassische Weise ein sehr gelungenes Sonett!

LG

DerHerrSchädel

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.08.14:
Ich danke dir. Wenn man sehr lange wie ich in Freien Rhythmen geschrieben hat, merkt man, dass Sonette anspruchsvoll
sind.

LG
Ekki
LancealostDream (49)
(12.08.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.08.14:
Merci, Lance. Es freut mich sehr, dass du die Entspannung bestätigst. Sie steht in der Literatur als Thema nicht gerade auf der Tagesordnung.

LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (13.08.14)
Ich habe, nachdem ich da gelesen habe gedacht: "Nichts machen..." Und erst dann habe ich das von dir gewählte Thema 'Entspannung gelesen.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.08.14:
Danke, Trekan, dann machen wir halt mal nichts. )

 Emotionsbündel (13.08.14)
Dir ist ein schönes Bild völliger Entspannung und Zufriedenheit gelungen, Ekki.
Ich kann mir gut vorstellen, mich selbst in solch einer Szenerie treiben zu lassen, frei von aller Last, glücklich und zufrieden, um später von diesem friedlichen Moment zehren zu können.

Doch denke ich, dass es gar nicht so leicht ist, sich in diesen Zustand der Schwerelosigkeit hineinzufinden. Von daher fand ich dein "bin besäuselt" eigentlich ganz sinnig, denn mit einem Augenzwinkern lässt es offen, ob allein die Natur oder evtl. auch ein Naturprodukt zur säuseligen Schwerelosigkeit verholfen hat. Auch das anschließende Träumchen passt sehr gut dazu )

Liebe Grüße,
Judith

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.08.14:
Liebe Judith,
ich hatte bei der Formulierung "bin besäuselt" zunächst an den Zephyr gedacht. Später erst kam mir der Gedanke, dass man es auch so interpretieren kann, wie du es mit einem Augenzwinkern tust.
Ich lerne daraus, dass ich dem Humor meiner Leser mehr vertrauen sollte.
Vielleicht kannst du verstehen, dass ich es jetzt so lasse, wie es ist, denn sonst wäre ich einer, der es allen recht machen will.
Grazie und liebe Grüße
Ekki
Pocahontas (54)
(13.08.14)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.08.14:
Grazie, Sigi, ich freue mich sehr, dass du ihn nachempfinden konntest.
Beste Grüße
Ekki

 Dieter Wal (14.08.14)
Wundervoll harmonisch. Junge, Junge. :)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.08.14:
Ich danke dir, Dieter.
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