Regen-Tief

Gedicht zum Thema Regen

von  Galapapa

Die Augen zu,  beginne ich bewegt zu lauschen.
Ein leises Klopfen, das die Stille bricht,
schwillt stetig an zu einem monotonen Rauschen,
gezeugt von einer Regentropfenschar,
von der ein jeder kleine Glitzerwicht
gerade noch im Wolkenhimmel war.

Wie kleine Tränen fallen sie auf Blatt und Erde
und ich empfinde still Melancholie.
Ich spüre, dass ich ohne Kummer traurig werde
auf eine seltsam sorgenlose Art,
getragen wie von Schwermutseuphorie,
mit beinah froher Kümmernis gepaart.

Und es verlieren sich allmählich die Gedanken
in einem Echo aus Erinnerung.
Sie fangen an, sich um Verlorenes zu ranken.
Die Zeit, sie läuft auf tränennasser Spur,
die alten Wunden, sie sind wieder jung
und ihre Narben eine Täuschung nur.

Der Regen hat den Sommerstaub vom Laub genommen,
es schimmert matt im fahlen Wolkengrau.
In müden Wasserpfützen spiegelt sich beklommen
ein Abend ohne Sonnenuntergang.
Wie abgewaschen ist die Luft und lau
und Nebel ziehn vom Tal am Hang entlang

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Fabi (50)
(28.08.14)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Galapapa meinte dazu am 28.08.14:
Liebe Fabi,
wir Menschen scheinen eben doch mehr fürs Helle und Warme gemacht zu sein, als für nass, kalt und finster.
Vielleicht übt aber gerade auch deshalb das Düstere eine gewisse Faszination auf uns aus; mir geht es jedenfalls so.
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar und die Empfehlung und
liebe Grüße!
Charly
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram