Worte, Worte, Worte

Bild zum Thema Lebensbetrachtung

von  Fuchsiberlin

Kann man wirklich über alles reden? So wie es manch einer propagiert. Du glaubtest selbst einmal daran. Und: Auch du gehörtest einmal zu den Befürwortern dieser totalen emotionalen und geistigen Offenheit.

Können mit emotionalem Inhalt gefüllte Sätze dazu führen, dass dein Gegenüber wenigstens den Versuch startet zu verstehen, was du ihm z.B. über dich und dein Leben erzählst?
Auch wenn nie alles beim anderen verstanden werden kann!?
Oder lehnst du diesen Versuch ab, willst einfach nicht, obwohl du könntest?

Schaffst du es mit Worten, die Tür zum Gefängnis des Einsamen zu öffnen?
Oder baust du mit unzähligen Buchstaben noch eine Mauer vor diese?

Du hörst manchmal einem anderen augenscheinlich zu.
Dabei schaust du nur auf die Bewegung der Lippen.
Viele Töne wahrnehmend, doch den vom anderen ausgesprochenen Sätzen nicht zuhörend.
Aber sollte in einem Gespräch das Zuhören nicht der Schlüssel zum Ich des anderen sein!?

Dort schauspielert jemand den lächelnden Clown, der sein trauriges Gesicht mit Schminke verbirgt. Diesem Clown schmerzt sein Gesicht nach der Vorstellung der Dauergrinsgrimasse. Die Rolle des Glücklichen kann eine zu große Anstrengung bedeuten.

In dir lebte einmal der Glaube, dass das Miteinander Reden Mauern überwinden, Grenzen abschaffen, und mit Worten Brücken errichten kann.

Die Vision, dass man tatsächlich mit dem anderen über alles reden kann, und dies auch in die Tat umsetzen sollte. Um sich einander besser kennen zu lernen, und sich einander versuchen zu verstehen. Eine Vision. Denn du erlebtest zu oft, dass weder du noch andere, dies immer umsetzen konnten.

Ist deine Schublade zu groß für ihn, und seine zu klein für dich?
Es erscheint so scheinbar einfach, einen Menschen zu beurteilen, ohne diesen jedoch wirklich zu kennen. Manchmal wird ein anderer zu schnell im Wesen beurteilt, verurteilt.

Vielleicht wirkt dieser Text in Teilen moralisierend, doch auch beim Blick in den eigenen Spiegel wird mitunter der moralische Zeigefinger erhoben.

Vieles wiederholt sich im Leben.
In einer Sprache, die Menschen einander näherbringt, aber auch trennt.
Zwischen Liebe und Aggression, schlimmstenfalls Hass.
Perfekt ist der Mensch nur in seinem imperfekten Dasein.

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