Schwund

Gedicht

von  Alpha

eben saß ich noch zusammen
und spann gedachtes vor mich hin.
(schwer in die hand gestütztes kinn)
wollte nur sammeln, was ich weiß.
es fiel mir ein, dann auseinander.

- glaubte dich dazwischen; dort,
wo gesten jetzt verschwimmen. taste
blass noch ein mal nach
und nach

rieselt der tisch in fäden
unter meinen händen fort.

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Kommentare zu diesem Text


 WortGewaltig (10.09.14)
Ach die Erinnerungen. Die schlechten lassen sich viel besser in Worte fassen als die guten. Wenn man dann noch jemand speziellen im Sinn hat ist es eh fast vorbei mit der Schreiberei.
Schön geschrieben, ich kann sogar das nicht-klacken der Tasten hören.

 W-M (10.09.14)
die vergänglichkeit, zeit, fein verrieselt, alles bricht auseinander, gefällt mir (jetzt das gedicht)

 Bergmann (28.09.14)
Ich würde ja glatt die ersten 5 Verse à la Walther von der Vogelweide streichen, dann wär (ist) die 2. Hälfte ein schönes Gedicht. LG, Uli

 Alpha meinte dazu am 01.10.14:
Für die Veranschaulichung der Entwicklung von "geordnet" zu "auseinander fallend" wäre das allerdings gar nicht dienlich ... Wäre gerade diese Entwicklung nicht wichtiger Teil dieses Textes, gäbe ich dir Recht :) Grüße, A

 Teichhüpfer (17.11.22, 06:38)
Der Schwund bedeutet, ein Teil von mir bist auch Du. Wo ich und Du verschwimmen, ist Gut und Böse ganz nah bei einander.

 Hobbes antwortete darauf am 17.11.22 um 07:06:
Guten Tag Teichhüpfer,

Sentimental wie du bist, brauchst du die Lyrik. Und die Lyrik braucht inzwischen auch dich.

Beste Grüße 

Peter

 Teichhüpfer schrieb daraufhin am 17.11.22 um 14:24:
Ich bin zum Glück selfmade, unabhängig gewesen. Es sind schon die mich lesen, denen ich das danken kann.
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