An Tagen des Funktionierens fern jeglicher rosa Farbe

Bild zum Thema Lebensbetrachtung

von  Fuchsiberlin

Manchmal dominiert dich eine Funktionalität im Alltag.
Eine gewisse Form von Routine legt sich als Schatten übers Ich.

Die Waffe der Wut, produziert in tiefen Wundkratern mit Blutkrusten, zielt dann nicht auf ein Spiegelbild.
Manches Gift stammt aus der Vergangenheit. Doch du lebst.
Das „Wie“ entscheidet, wie fest der Druckverband auf deiner emotionalen Ader liegt.

In diesen Situationen des Funktionierens ist es still in dir. Geräusche werden eliminiert.
Selbst ein rosa Wattebausch bleibt am Boden liegen.
Neue Wege bleiben dann unerkannt, trotz Wegweiser.
Irgendwelche alten Fußspuren versuchen dich in solchen Stunden vom Jetzt fort zu führen.

Ein Phönix aus der Asche ist auch nur ein Produkt der Vergangenheit. Ohne diese, gäbe es ihn nicht.
Du verzichtest auf diese Metapher.
Zum Abend gönnst du dir ein volles Glas. Leere Gläser wirken doch einsam und verloren.

Im Ich-Papierkorb versuchst du die letzten 24 Stunden zu entsorgen.
Danach begibst du dich ins Bett.

Entscheidest dich gegen das TV.
Gegen dieses neumodisches Flachbildschirmteil.
Ein Teil, welches im On Modus zwischen Neurose, Wahnsinn und Psychose schwankt.
(Überspitzt betrachtet? Vielleicht ...)
In dem das Leben gezeigt wird. Wie es ist, wie es sein könnte, oder sein sollte …
Auch ein TV funktioniert nur. Allerdings ohne Gott.
Trotzdem glaubst du nicht an diesen "Allmächtigen".

Morgen erwacht ein neuer Tag. Vielleicht kaufst du dir dann rosa Farbe.

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Kommentare zu diesem Text

B-Site (30)
(15.09.14)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 15.09.14:
Danke für Deinen Kommentar.

 EkkehartMittelberg (15.09.14)
Ein Erzähler-Ich schildert seinen alltäglichen Frust in Bildern.
Ich halte diese Bilder für anschaulich und authentisch.
Tage des Funktionierens sind selten. Wer das weiß, erwartet nicht mehr als eine Widerspieglung des Elends.

Liebe Grüße
Ekki

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 15.09.14:
Ich danke Dir, Ekki.

Das Erzähler-Ich schaut bei diesem Text in den Spiegel. Fast, aber nur fast entsteht dabei ein Selbstgespräch.

Liebe Grüße
Jörg
LancealostDream (49)
(15.09.14)
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 Fuchsiberlin schrieb daraufhin am 17.09.14:
Ein Kommentar, der mich sehr beeindruckt, Lance. Denn in diesem ist einfach die Wirklichkeit enthalten. Nicht wie es sein könnte oder sollte, sondern der Ist-Zustand spiegelt sich darin wieder.

Ich danke Dir.

Liebe Grüße
Jörg
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