Irrwege

Gedicht zum Thema Wege

von  Didi.Costaire

Dieser Text ist Teil der Serie  7 Jahre - 7 Verse
Du hast dich, getrieben von Leichtsinn und Jugend,
ganz gerne auf irgendnen Irrweg begeben
statt bestens durchdacht auf den Pfaden der Tugend
geradlinig zielführend vorwärts zu streben.
 
So gingst du verwegen, um nichts zu verpassen,
womöglich in manche entlegene Gegend,
bewegtest dich eher in dunkleren Gassen
und fandst das natürlich besonders erregend.
 
Oft kamst du ins Straucheln, bist mehrmals gescheitert,
und wurdest deswegen allmählich gescheiter:
Auf Abwegen hast du dein Blickfeld erweitert.
Wer immer nur abwägt, kommt letztlich nicht weiter.

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Kommentare zu diesem Text

rochusthal (71)
(25.09.14)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 25.09.14:
Das freut mich sehr!
Danke und schöne Grüße, Dirk
Graeculus (69)
(25.09.14)
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 AZU20 antwortete darauf am 25.09.14:
Ich auch. LG

 Didi.Costaire schrieb daraufhin am 25.09.14:
Danke fürs Kommentieren und die Sternchen!
Schöne Grüße, Dirk
Gerhard-W. (78)
(25.09.14)
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 25.09.14:
Hallo Gerhard, es freut mich, dass der Text dich anspricht. Und nach gescheiter geht es ja nach weiter, daher ändere ich an der Stelle wohl nichts.
Danke für deine Worte und liebe Grüße, Dirk

 monalisa (25.09.14)
Für mich steckt gerade in den 'gescheitert - gescheiter', wie auch in 'erweitert - weiter' und den 'Abwegen' zu 'abwägen' der Clou des Gedichts, nämlich dass man durch Scheitern gescheiter wird (was leider nicht immer der Fall ist); man seinen Horizont erweitern muss, um weiterzukommen und eine Balance zwischen dem Abwege Beschreiten (etwas riskieren, auch mal unvernünftig sein) und verstandesmäßigem Abwägen, Planen und Kalkulieren für die Weiterentwicklung wichtig ist.
Das passt sehr gut so, mein ich.
Ein kleines Manko würde ich ich in dem 'irgendnen' von Vers 2 sehen, wenn sich das vielleicht auf einem Trampelpfad umgehen ließe?
Bei 'stolziertest bewegt' (S2 V3) bin ich nicht sicher, ob das wirklich den Kern der Sache trifft, musst du abwägen ;).
Gefällt mir, ich würde vor allem in S4 schon eine Anhäufung von wortspielerischen Elementen sehen, und das mag ich besonders.

Liebe Grüße,
mona

 Didi.Costaire ergänzte dazu am 25.09.14:
Hallo mona,
durchs Scheitern alleine wird man in der Tat nicht gescheiter.
V7 fand ich nach deinen Worten auch nicht mehr optimal und ich habe die Zeile ein wenig geändert. Das ir-irr in "irgendnen Irrweg" dagegen gefällt mir immer noch.
Danke für deinen ausführlichen Kommentar und liebe Grüße, Dirk

 Peer (25.09.14)
Der schlechteste aller Wege ist eben der, keinen zu erwählen und zu verharren. Schaden macht nämlich auch klug, wenn auch auf Irrwegen.:)
LG Peer

 Didi.Costaire meinte dazu am 25.09.14:
Zumindest im besten Fall ist das so.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk
Jack (33)
(25.09.14)
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 monalisa meinte dazu am 25.09.14:
Von 'zwangsläufiger' Zuordnung des 'Abweichens von der Tugend, geradiniger Zielsterebigkeit und 'immer nur abwägen' kann hier doch nicht die Rede sein, oder? Natürlich wird das Du gelegentlich als Umschreibung für ein 'man' verwendet, hier aber lese (wenigstens ich) ein konkretes Du heraus, das eben ohne groß abzuwägen, allerhand ausprobiert und dabei auf Tugend und Anstand pfeift, dafür schon mal ein Straucheln, ein blaues Auge, eine Blamage ... auf Irrwegen riskiert; sozusagen tröstlich dem gegenüberstellt, jene, die immer alles tausendmal abwägen, immer auf Nummer sicher gehen und sich so um viele (auch positive und bereichernde) Erfahrungen bringen.
So jedenfalls hab ichs gelesen :).

Liebe Grüße,
mona

 Didi.Costaire meinte dazu am 25.09.14:
Auch ich sehe hier eher die Möglichkeit bzw. den Einzelfall, woraus sich nicht ableiten soll, dass es sich zwingend so abspielt.
Ob es sich bei Pfaden der Tugend wirklich um Pfade der Tugend handelt, ist eine interessante Frage. Wahrscheinlich sind es in erster Linie die Wege, von der die Gesellschaft erwartet, dass man sie einschlägt.
Die zitierten Textstellen haben mich noch auf andere Weise zum Nachdenken gebracht, denn dadurch fiel mir auf, dass der nicht erwähnte Anfang des dritten Verses, der ursprünlich "statt jederzeit stur" hieß, gar nicht so recht zur Schlusszeile passte.
Danke für eure Kommentare und schöne Grüße, Dirk
(Antwort korrigiert am 25.09.2014)

 loslosch (25.09.14)
der haken dabei: auch hasardeure wägen nicht selten ab.

 Didi.Costaire meinte dazu am 25.09.14:
Ja, es kann so oder anders sein.
Danke fürs Kommentieren und schöne Grüße, Dirk
ichbinelvis1951 (64)
(25.09.14)
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 Didi.Costaire meinte dazu am 25.09.14:
Ja, der immer gerade Weg muss nicht der beste sein.
Danke für deine Zeilen und liebe Grüße, Dirk

 plotzn (26.09.14)
Umwege erweitern die Ortskenntnis (Tucholsky).
Dein Gedicht hat einen schönen Fluss, lieber Dirk (Neudeutsch würde man vielleicht "Flow" sagen
Die Wort- und Klangspiele gefallen mir gut!

Liebe Grüße, Stefan

 Didi.Costaire meinte dazu am 27.09.14:
Da wandele ich ja auf den Spuren von Kurt.
Dass die Zeilen fließen, freut mich.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk

 EkkehartMittelberg (16.12.14)
Didi, ich wünsche dir weitere attraktive Irrwege, auf denen dir jedes Abwägen vergeht.

Liebe Grüße
Ekki

 Didi.Costaire meinte dazu am 17.12.14:
Auf dem Papier entstehen sie ganz sicher.
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße, Dirk

 DerHerrSchädel (04.01.15)
Gelungen, rundum. Mehr braucht's eigentlich nicht zu sagen!

Viele Grüße

DerHerrSchädel

 Didi.Costaire meinte dazu am 04.01.15:
Dann war ich ja auf dem richtigen Weg.
Danke für deine Meinung und schöne Grüße, Dirk

 harzgebirgler (18.03.21)
das sollte sich echt reinzieh'n jedermann
dem leben kaum genug spießig sein kann.

beste grüße
henning

 Didi.Costaire meinte dazu am 19.03.21:
Es würd mich freun, wenn's noch mancher sich reinzieht
und Offenheit mehr in die Weltbilder einzieht.

Danke und beste Grüße,
Dirk
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