Farbe bekennen

Gedicht zum Thema Beziehung

von  Irma

Ich strahle gelb, du zeigst dich nett,
erscheinst für mich in Violett.
Bist du mir nicht mehr grün? Sogleich
erröte ich - und werde bleich.
Ich trau mich kaum, dich anzuschau‘n,
denn mir wird klar: Du magst kein Braun.

Orange-getönt komm ich daher
und wünschte, dass ich gelber wär.
Von zartem Grün träum ich (und mehr),
dabei weiß ich doch ganz genau:
Da läuft nichts - es wird nie was sein;
das leuchtet mir im Grunde ein.

Zusammen wären wir wohl grau
und hätten keine Strahlkraft mehr:
Wir zwei, wir sind komplementär!
Dein Bild in mir bleibt unverwischt,
doch die Gefühlswelt bunt gemischt.
Für mich bist du mein Himmelblau.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (22.10.14)
Mir wird schwarz vor Augen. LG

 Irma meinte dazu am 22.10.14:
Pardon, Armin. Wenn man sein Pendant findet, ist alles gut. LG Irma
AbrakadabrA (45) antwortete darauf am 14.11.14:
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 Irma schrieb daraufhin am 08.12.14:
Ach Aron, ich glaube, auch wenn ein armer Topf nie seinen passenden Deckel zum Ehelichen fndet - das Fortbestehen der Menschheit hängt davon nicht ab. Farbtöpfchen mischt sich fröhlich mit Farbtöpfchen ... LG Irma
LottaManguetti (59)
(22.10.14)
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 Irma äußerte darauf am 22.10.14:
Oh Lotta, dein "Himmelblau" ist himmlisch, das übernehme ich doch gerne (egal ob kitschig oder nicht). Und Rotwein schmeckt auch immer gut! LG Irma

 Irma ergänzte dazu am 22.10.14:
Nachtrag: Ja, Weißwein auch! )
holzköpfchen (31) meinte dazu am 26.10.14:
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 Irma meinte dazu am 27.10.14:
Einfach nur ganz schlicht: "Du bist für mich das schönste Blau."

Lottas Vorschlag fand ich jedoch überzeugend, auch aus jenem Grund, den ich unten bei Isaban genannt habe.

 irakulani (22.10.14)
Das Leben, wie auch Beziehungen sind wahrlich eine Farbpalette!
Schön erkannt und beschrieben, liebe Irma!

L.G.
Ira

 Irma meinte dazu am 24.10.14:
Kennst du das tolle Kinderbuch von  Leo Lionni "Das kleine Blau und das kleine Gelb", Ira? Lieben Gruß und Dank, auch für die vielen anderen bunten Sternchen, Irma
(Antwort korrigiert am 24.10.2014)

 TassoTuwas (22.10.14)
Lebendig und farbenfreudig.
Der Schluss erweckte in mir tiefes Mitgefühl mit allen Farbenblinden.
Liebe Grüße
TT

 Irma meinte dazu am 24.10.14:
Das Himmelblau können die meisten ja zum Glück trotzdem sehen, nur mit der rot-grünen-Ampel gibt es Probleme. Vielen Dank für deine Worte und die Empfehlung, lieber Tasso! LG Irma

 EkkehartMittelberg (22.10.14)
Für mich ein besonders schönes Gedicht, Irma, da ich tatsächlich mehr

oder weniger bewusst Beziehungen mit Farben verbinde.

Liebe Grüße
Ekki

 monalisa meinte dazu am 23.10.14:
Da kann ich mich Ekki nur anschließen, sowohl, was dein Gedicht betrifft als auch die Farbigkeit von Beziehungen.

Liebe Grüße,
mona

 Irma meinte dazu am 24.10.14:
Ja, es ist schon seltsam, wie Farben unsere Emotionen beeinflussen können bzw. was wir mit ihnen verbinden. Ich danke dir - 'beziehungsweise' euch - ganz herzlich! LG Irma
(Antwort korrigiert am 24.10.2014)

 Isaban (26.10.14)
Du irisierst in meinem Kopf -
oh Himmel, schwippt mein Farbentopf!

Kontrastreich und farbenfroh bebildert. Nur mal unter uns: Himmelblau ist wirklich schön weit weg und trrägt auch noch den Himmel in sich, aber als Farbe... na ja. :P

 Irma meinte dazu am 27.10.14:
Himmelblau ist doch eine durchaus gebräuchliche Farbbezeichnung, finde ich, ähnlich dem Feuerrot, Zitronengelb und Grasgrün. Was stört dich daran? Mir gefällt das "Himmelblau" auch aus dem Grund sehr gut, weil das "jemanden anhimmeln" darin mitschwingt. Und das passt an dieser Stelle doch sehr gut, findest du nicht? LG Irma
Inis (48)
(26.10.14)
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 Irma meinte dazu am 27.10.14:
"Therapeutisch wertvoll" klingt
klasse, weil es gar nichts bringt,
wenn man nicht zusammen schwingt!

LG und Dank, Irma
holzköpfchen (31)
(26.10.14)
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 Irma meinte dazu am 27.10.14:
Oh, jetzt habe ich wieder etwas gelernt. Diese substantivische, gesellschaftsrechtliche Bedeutung von "Komplementär" kannte ich bis dato nicht.

Ja, mir geht es um das Thema Farbmischung. LyrIch irisiert in den warmen Farbtönen: gelb, rot, orange. Im Kontrast dazu changiert LyrDu in den kälternen Tönen (von violett über grün bis blau). Würden beide besser harmonisieren, könnten tolle Farbmischungen entstehen. Im Gegensatz dazu ergeben die Komplementärfarben miteinander gemischt immer nur einen grau-braun-Ton.

LyrIch strahlt anfangs gelb. Aber LyrDu begegnet ihm leider nicht blau, sondern nett violett. Weil die Mischung nur ein Braun wäre, fragt sich LyrIch, ob LyrDu ihm vielleicht nicht mehr grün ist (gelb und grün ergäbe zusammen immer noch das ersehnte zarte Grün). Diese Erkenntnis führt zum Erröten, und damit kann es nichts mehr werden mit den beiden. Denn grün und rot mischt sich auch wieder nur zum Braunton.

Sofort verblasst LyrIch zum Orange. Das LyrDu erscheint ihm wundervoll blau, aber beide Farben zusammen ergäben wieder nur ein Graubraun. LyrIch kann nicht mehr gelb strahlen, weil es erkannt hat, dass sie zu gegensätzlich sind. Doch es wird das blaue LyrDu wohl weiterhin anhimmeln.

Das mit dem Reimschema hast du sehr schön ausgedeutet. Die anfängliche Hoffnung auf eine Paarbildung geht zunehmend über in die Erkenntnis, dass es keine Umarmungen geben wird. Zurück bleibt ein Durcheinander der Gefühle.

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. LG Irma
(Antwort korrigiert am 27.10.2014)

 Irma meinte dazu am 12.02.15:
Hab jetzt übrigens den Titel geändert und das "komplementär" ins Gedicht eingetaucht. LG Irma
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