Meine Prüfung im Kanzleramt war grausam

Anekdote zum Thema Nonsens

von  Jorge

Der Prüfer, ein fettleibiger Glatzkopf, stellte rund um die Uhr eine blöde Frage nach der anderen.
Eine der ersten Fragen lautete:  Dürfen Abgeordnete im Deutschen Bundestag während einer Sitzungsperiode Lyrik als SMS versenden?
Dann ging es Schlag auf Schlag weiter:
„Wer hat Vorfahrt, ein Feuerwehrauto mit Sirene oder ein verdeckter Ermittler mit Blaulicht?“
Die junge Frau am Protokolltisch mit der Mireille Mathieu-Frisur machte über alles Notizen und blickte kaum nach oben.
Wir 5 Prüflinge waren ihr sichtlich egal.
Die vier anderen wurden um 11:30 Uhr von einem Staatssekretär zum Brunch in die Cafeteria des Kanzleramtes eingeladen. Mich hakte eine Frau, die wie die Kanzlerin aussah, unter und sagte kurz und bündig zu mir: „Nun bist du Beamter auf Lebenszeit. Ich freue mich für dich!“

Dann ließ sie mich einfach stehen und hakte den Nächsten unter. Er sah von hinten aus wie Udo Walz.
Ich fühlte mich so allein und leer und suchte den nächsten Beamtenruheraum.
Eine Blondine versuchte dort gerade, eine noch halbreife Banane zu öffnen und flüsterte mir leise zu:
„Alle diese bequemen Liegen sind Übernahmen aus dem alten Politbüro“ - dann schlief sie mit einem Lächeln ein.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (02.11.14)
Das ist doch kein Nonsens, mein Lieber. LG

 Jorge meinte dazu am 02.11.14:
Na gut, dann ist es eben eine Anekdote aus meinem bewegten Leben in der Nähe der Machtzentralen

Danke dir fürs Lesen und Kommentieren
LG
Jorge
Graeculus (69)
(02.11.14)
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 Jorge antwortete darauf am 02.11.14:
Du denkst es war ein Traum. Dabei fiel es mir heute ein, als ich aus dem Schlafzimmer in die untere Etage zur Frühstücksvorbereitung lief.
Ich war also hellwach.
Graeculus (69) schrieb daraufhin am 02.11.14:
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 TrekanBelluvitsh (02.11.14)
Es gibt Menschen, die nennen so etwas Realpolitik. Na, ich schätze mal, es war alternativlos.
:D

 Jorge äußerte darauf am 02.11.14:
Vielleicht gibt es mal einen Tag der offenen Tür. Wir sollten mal nachfragen, Trekan.

 Didi.Costaire (02.11.14)
Ein bisschen traumhafte Anarchie im Kanzleramt und kluge Fragen, auf die man erst einmal kommen muss. Witzig geschrieben!
Liebe Grüße, Dirk

 Jorge ergänzte dazu am 04.11.14:
Vielen Dank Dirk - ja, so sieht´s da "oben" aus.

 EkkehartMittelberg (02.11.14)
Herrlicher Nonsens, Jorge, ich habe ihn einfach genossen.

LG
Ekki

 Jorge meinte dazu am 04.11.14:
Vielen Dank Ekki. Du bist noch genussfähig

LG
Jorge
ichbinelvis1951 (64)
(07.11.14)
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 Jorge meinte dazu am 07.11.14:
Lieber Klaus, du hast dir mit deinem Kommentar viel mehr Mühe gegeben, als ich mit dem Gedicht.
Deine bajuwarische Gründlichkeit ist ein leuchtendes Vorbild für mich.
Ja, was habe ich dann gemacht: dann habe ich mein Notizblock geschlossen und bin aus dem spanischen Nahverkehrsbus am Ziel ausgestiegen - und der Alltag hatte mich wieder.

Liebe Grüße
Jorge
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