Äonen

Epos zum Thema Unendlichkeit

von  JDvGoethe


Das Universum hat einst angefangen
durch brachiales Auferstehen.
Äonen sind nun schon vergangen
und Äonen werden noch vergehen.

Die kosmologische Intension
zeugte mit Protonenstoß
eine Raumzeit-Expansion,
als Lichtgeschwindigkeitsgeschoss.

Rotierende Konglomerase,
plasmaheiße Hysterie,
zünden fusionierte Gase.
Licht dringt in jede Galaxie.

Gaia`s Globus-Morphologie,
beerbt stellares Eisgestein.
Die Giga-Chaos-Anarchie,
schlägt auf die Lithosphäre ein.

Das glühend Antlitz kühlte fahl.
Schwerer Himmel war aufgezogen.
Tropfen speisten bald das Tal
und den ersten Regenbogen.

Kämpfend und im zähen Streben,
erobert in epochaler Schlacht,
entquellt dem zarten Erdenleben
die spektrale Farbenpracht.

Pulsierendes Vulkanspalier
zerbebt Pangäas neue Erden.
Hastend kreucht das Urgetier
zum Fressen und Gefressenwerden.

Kaum war es da, grad` geboren,
erblickt es drohend All-Gestein.
Gedeihend Leben ist schier verloren.
Verglühend stirbt das Ist und Sein.

Vernichtet in der Feuerbrunst,
erschaffen aus derselben Glut,
regt sich Lebenshauch im Dunst
und erwächst aus Erdenblut.

Das Leben hat neu angefangen,
durch phönixhaftes Auferstehen.
Äonen sind seit dem vergangen
und Äonen werden noch vergehen.
***

JDvG / 30.10.2014


Anmerkung von JDvGoethe:

Eine kleine Geschichte von der Morphologie des Seins...
JDvG

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (03.11.14)
Du findest für das Gigantische die Worte, man muss klein beigeben, das All ist größer als wir.

 JDvGoethe meinte dazu am 03.11.14:
Hallo Regina, danke für Deinen netten Kommentar. Klein beigeben sollte niemand (wirklich niemand). Ja, und Sternenstaub steckt sowieso in uns allen...
Gruß
JDvG

 EkkehartMittelberg (03.11.14)
Mir fehlt der Sachverstand, um die naturwissenschaftliche Richtigkeit beurteilen zu können.Aber es ist ja ein episches Gedicht und die Intention (nicht Intension) "Unendlichkeit" kommt sehr schön heraus.

Schau mal "quellt" und überprüfe noch mal die Interpunktion. Ich glaube, du schaffst das ohne Hinweise von mir.

LG
Ekki

 JDvGoethe antwortete darauf am 03.11.14:
Hi Ekki, vielen Dank für Deine Rückmeldung. Tatsächlich bin ich ein Fan von Einstein und Hawkins. Es war meine Hoffnung, der unendlichen Größe Worte verleihen zu können und ein imaginäres Bild zur Entwicklung von Raum und Zeit zu zeichnen.
Auch ein aufrichtiges Danke zu Deinen Hinweis zur Interpunktion. Es kann nichts besseres geben, als ehrlich gemeinte Hinweise.
Ich bin mir dennoch nicht sicher. Ich habe bereits bei der Formulierung - wirklich lange - überlegt und mich bewusst entschlossen, die Satzzeichen genau so zu verwenden...ohne Anspruch auf Korrektheit: Ich nenne es einfach künstlerische Freiheit.
Gruß
JDvG
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