Kalte Hände

Prosagedicht zum Thema Angst

von  Seelensprache

Kalte Hände schüren Ängste, die zu kalten Händen führen. Wenn meine kalten Hände deine drücken, schmücken sie dich mit meiner Angst. Ich weiß darum, um die tiefe Verunsicherung, die diese Begegnung mit einem Gegenüber, einem Du bedeutet und ich weiß um die kühlen Perlen in den feinen Rinnen meiner Haut, die sie dir mitteilen werden. Und ich kann nicht glauben wagen, dass du ein andres Wissen hast, vielleicht ganz anders denkst und nicht mal lügst, wenn du mir dabei ein Lächeln schenkst. Doch was haben wir nicht alles gesprochen, als wir Hand in Hand so gegenüberstanden? Was lag nicht alles in diesem Händereichen, in diesem zögerlichen Drücken und dem schnellen Weichen? Berühr mich nicht, rühre nicht, spüre bitte nicht, wie es mir geht. Dies ist privat, betreten verboten, doch, wenn Hand in Hand so liegt, ist Privates dargeboten. Körper belügen Körper nicht, selbst dann, wenn Mund zu Mund auch anders spricht. Welch Gedanken wanden sich wohl in deinem Kopf als unsere Hände wieder in den Taschen warmer Jacken verschwanden?

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