Hepatonomie

Gedicht zum Thema Existenz

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Weisheit hieße dann
den Mund zu halten;
wir schalten und walten
wie die Tiere;
fickende Stiere;
und jetzt lass mich `mal `ran!

Die Sonne scheint in Rot;
ich lutsche deine Leber;
dein Blut ist der Kleber,
der mir die Zunge leimt.
Aus deinem Herzen keimt
neues Leben und schreit: Tod.

Unterirdisch lebt noch einer
von den Millionen
toten Töchtern und Söhnen,
die erblindeten unter Strahlen;
die erwählten einen Gott der Qualen;
außer ihm überlebte keiner.

Gott der Zombies und des Wolfs;
ich kehre zurück in den Dreck.
Da bin ich dann `mal weg.
In die Grube mit Schneewitchen!
Ich pack´ dich am Schlafittchen.
Er schickte aus die Zwölf;
die sahen wir nie wieder,
und hörten nicht die Lieder
aus der Zeit der Alten;
wir waren am Erkalten,
kälter als die Toten;
die jagten wir aus Schloten
in den grauen Himmel.
Wachsgetrockneter Schimmel.
Ich geh´ weg!
Ich bin dann `mal.
Und ich steck´
die Knarre in den Mund
und lächle schal.
A-
men,
mein Sa-
men
frisst sich
ins Fleisch
und lebt,
bis der Himmel
gegen die Erde
strebt.


© Rainer M. Scholz

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