Höllenfutter

Satire zum Thema Tod

von  loslosch

Acherontis pabulum (Plautus, ~234 v. Chr. bis ~184 v. Chr.; Casina). Futter für den Acheron. Oder: Höllenfutter.

Die Sprache der Alten schon in der frühen Antike war glasklar und ließ an Deutlichkeit nichts zu wünschen. Auf den ersten Blick nicht so brutal wie die Umgangssprache der Gegenwart. Man vergleiche: "Der Alte kratzt bald ab". Stimmt das? Beide Male müssen Metaphern herhalten. Damals war es einer der Unterwelt-Totenflüsse (Acheron) der griechischen Sage hin zum Reich der Toten (Hades), der hier im geflügelten Wort für das Sterben steht, heute ist es das merkwürdige Bild vom Abkratzen. Dieses Wort hat seit dem 18. Jh. eine konträre Bedeutung erlangt. Damals war der Kratzfuß eine ehrerbietige Geste mit tiefer Verbeugung vor Höhergestellten, beim Kommen wie beim Gehen. Einen Kratzfuß machen oder abkratzen. Der hart klingende Spruch der Moderne besagt also nur: Der Alte wird sich demnächst mit einem artigen Knicks in die ewigen Jagdgründe verabschieden.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(23.12.14)
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 loslosch meinte dazu am 23.12.14:
in der wörtlichen übersetzung kommt das spannungsverhältnis rüber. acheron = unterwelt. die hölle ist ein größerer teil davon. (wer weiß das schon!) vae, puto deus fio, kalauerte schon vespasian.

 TrekanBelluvitsh (23.12.14)
Vielleicht sollte ich mir das merken und unter so manchen Text hier schreiben.

 loslosch antwortete darauf am 23.12.14:
vllt. als abkürzung: a. p. ;)

 EkkehartMittelberg (23.12.14)
Lothar, ich hoffe, wir werden den Knicks noch lange üben können, bevor wir uns in die ewigen Jagdgründe verabschieden.

t.t.
Ekki

 loslosch schrieb daraufhin am 23.12.14:
ich übe dann mal mit dem rechten, lädierten bein. es ist 12mm kürzer! t.t. lo
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