morgendliche Beschaulichkeit

Gedicht zum Thema Nonsens

von  tulpenrot

Er sitzt vor seinem Kaffeetopf
und schaut versonnen auf den Grund
mit müdem Blick und kahlem Schopf.
Sein Bart umrankt den schmalen Mund.
Ihn stört ein Druck in seinem Kopf,
ansonsten wäre für ihn rund
die Welt. Und jeder dumme Tropf
wär’ wie ein Schluck in seinem Schlund.

.
Braun die Brühe, warm die Füße,
herrlich samtenweiche Süße
eingerührt und heiß gehalten,
nicht verschüttet von der Alten,
die er braucht als seine Muse,
die er kennt an ihrer Bluse.

.
Sehnsuchtsvoll nennt er sie „Täubchen“.
„Schenk mir kosend wie ein Häubchen
Sahneworte, die mich necken,
obendrein dem Gaumen schmecken“,
bettelt er. Doch sie salbt fleißig
seine Stirn seit fünfunddreißig
langen Jahren, auch die Wangen,
während er voller Verlangen
auf erfüllte Wünsche wartet.


.
„Ach, die Frauen sind entartet!“,
stöhnt erschüttert er im Geiste,
„sie tun mindestens das Meiste
einfach nicht ohne zu mucken.
Warum woll’n sie sich nicht ducken,

.
wie es früher Sitte war?
Alte Regeln stellten klar,
dass die Frau zur Stelle sei
für des Mannes Freudenschrei.“

.
Derweil das Täubchen sich nicht schämt,
wenn es die Denkerstirne cremt.
Dabei verschiebt sie streichelnd mild
mit Hand und Geist sein Träumebild
von einer Frau, die ihn ergötzt,
zu einer Muse, die er schätzt.


Anmerkung von tulpenrot:

bitte nicht lesen!
ist absoluter Blödsinn ... aber mir fällt gerade nix ein ... es ist ja auch schon spät ... oder früh ...

Wie bekommt man es bloß hin, dass die Leerzeilen auch von Windows Explorer übernommen werden? Das ist ja sonst ein grausliger Mammuttext. Jetzt hab ich es mal mit Pünktchen versucht.

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Kommentare zu diesem Text


 Jorge (14.02.15)
Seine Muse erkennt er an der Bluse.
Ein neckischer Text.

Liebe Grüße
Jorge

 tulpenrot meinte dazu am 14.02.15:
Find ich auch, dass das die beste Stelle in diesem sonderbaren Text ist!
Herzliche Grüße und Danke für dein Lesen und den Klick.
Angelika

 Regina (14.02.15)
Der letzte Satz klingt sehr optimistisch.

 tulpenrot antwortete darauf am 14.02.15:
Man muss das Beste draus machen
LG und Danke
Angelika

 AZU20 (14.02.15)
Gefällt mir. Frage mich, was daran autobiografisch ist. LG

 tulpenrot schrieb daraufhin am 14.02.15:
Hihi - nix!!!
Allens nuhr Pfantazieh!

LG und Danke!
Angelika

 EkkehartMittelberg (14.02.15)
Man lernt sich einzurichten im unvollkommenen Leben. Aber wohl dem, der eine Muse hat, die er zu schätzen weiß.

Liebe Grüße
Ekki

 tulpenrot äußerte darauf am 14.02.15:
Dann kann nämlich die Beschaulichkeit richtig Fuß fassen, wenn man das erreicht hat.
Liebe Grüße und Danke
Angelika
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