Mamma

Gedicht zum Thema Annäherung

von  Isaban

Die großen Dinge wachsen aus den kleinen.
Man wächst an sich. Vor mir wächst eine Wand.
Ein Punktsystem verstrahlt mir den Verstand,
denn jeder Punkt verspricht mir neues Keimen.

Hast du je den jungen Mond gesehen,
wenn er nur ein helles Pünktchen ist,
wenn du, in Relation, ein Riese bist
und weit, weit weg? Und trotzdem kann‘s geschehen:

Er wächst sehr leise, wird auch untergehen,
doch dann, ganz plötzlich, ist er wieder da,
wird groß und reißt dir Löcher in den Himmel,
bis sich nur noch der eine Reim ergibt,

bis alles, was da war, auf einmal kippt.
Aus kleinen Dingen werden manchmal große.
Man passt mal kurz nicht auf, hält sich nicht fest,
rutscht aus, auf einer Spur von Bratensoße,

vom großen Fest ein punktueller
Rest.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

AbrakadabrA (45)
(22.02.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Irma (25.02.15)
Streukrebs / Metastasen nach einem Brustkarzinom? (Mehrlings-) Schwangerschaft nach geplatztem Kondom? Der erste Teil des Gedichts spricht für mich eher für die erste, der zweite mehr für die zweite Lesart. In jedem Fall geht es wohl um das An- und Abschwellen von Angst und darum, dass Größe etwas absolut Relatives ist.

Interessant finde ich den trochäischen Einfall in Zeile 5 und 6, der einen kurz ausrutschen lässt. In diesen beiden Zeilen scheint für mich die Kernaussage des Gedichtes zu liegen. LG Irma
(Kommentar korrigiert am 25.02.2015)
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram