Überleben

Gedicht zum Thema Leben/Tod

von  EkkehartMittelberg

Man raubt dein Vermögen.
Du schlägst dich durch.

Man beschmutzt deine Würde.
Das vernarbt.

Man stiehlt dir die Liebe.
Du lebst illusionslos.

Man zerstört deine Hoffnung.
Du vegetierst.

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Kommentare zu diesem Text

AbrakadabrA (45)
(23.02.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Abra, du musst nicht so schrecklich viel denken! Abra, du musst nicht dein Köpfchen verrenken. Glaub mir , und alles wird gut. (Frei nach "Der Vetter von Dingsda")

 niemand antwortete darauf am 23.02.15:
Aron liest mehr Karl May, weil er daraus viel Weisheit
ge Winetou 't . LG Irene

 niemand schrieb daraufhin am 23.02.15:
ich sehe grade im Winnetou fehlt ein "n".
Ich durfte es nicht korrigieren, weil ... man es nicht erlaubt.

 Kleist äußerte darauf am 28.02.15:
Ich hätte jetzt eher auf das Buch Hiob getippt.

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 28.02.15:
Ich habe zwar nicht an ein literarisches Vorbild gedacht, aber das Buch "Hiob" würde gut passen.
Graeculus (69)
(23.02.15)
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AbrakadabrA (45) meinte dazu am 23.02.15:
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Graeculus (69) meinte dazu am 23.02.15:
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AbrakadabrA (45) meinte dazu am 23.02.15:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Danke Graeculus, von Crowleys Bonmot halte ich nichts. Es erscheint mir als inhaltslose zynische Rhetorik.
Umso mehr halte ich von Camus' Feststellung über Sisyphos. (Ich weiß nicht, ob du meinen Beitrag dazu kennst?) Aber wer ist schon zum Sisyphos geboren?

Von Warnungen vor der Hoffnung halte ich überhaupt nichts, weil sie sich wie ein Reflex nicht ausschließen lässt und weil es deswegen keine Frage der Intelligenz ist, ob man sie hat oder nicht.

 TrekanBelluvitsh (23.02.15)
Geld ist relativ...
Würde ist relativ...
Liebe und Hoffnung macht den Menschen...

...wie sehr merkt man, wenn man sieht, wie sehr manche sie hinter Eseleien verstecken, damit sie nur ja keiner beschädigen kann...
AbrakadabrA (45) meinte dazu am 23.02.15:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Merci, Trekan. Ich teile Deine Aussage. Bekanntlich stellt das NT die Liebe über die Hoffnung. Wenn es jedoch um das Überleben geht, erscheint mir die Hoffnung unverzichtbar. Deswegen meine ich, dass man ohne sie nur vegetiert.
Graeculus (69) meinte dazu am 23.02.15:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
@Graeculus: Das ist für mich akzeptabel. Ich lobe beide.
Graeculus (69) meinte dazu am 23.02.15:
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 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 23.02.15:
Vielleicht überrascht das jetzt, aber ich habe Hoffnung. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich von einem sehr niedrigem menschlichen Niveau ausgehe...

 susidie (23.02.15)
Dein Gedicht trifft mich sehr.
Alles geht irgendwie, alles? Der lapidare Satz, "die Hoffnung stirbt zuletzt" bekommt hier die Bedeutung - aus Leben und Überleben wird vegetieren.
Da erwacht Kampfgeist, denn DAS geht nicht.
Grüße zu dir, Su :)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Grazie, Susi. Du kennst mich so gut und weißt, dass ich den Kampfgeist begrüße, denn ohne Hoffnung gibt es keinen Kampfgeist.
Liebe Grüße
Ekki
LottaManguetti (59)
(23.02.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Merci, Lotta. "Wird gemacht", sagt der Autor. Die Leser müssen natürlich jeder für sich selbst entscheiden. )

Ekki

 solxxx (23.02.15)
Und spitzt sich das weiter zu,
dann bleibt nur noch der Suizid.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Danke, solxxx, das wollen wir nicht hoffen.

 monalisa (23.02.15)
Meine Gedanken, lieber Ekki gehen in eine ähnliche Richtung wie die von solxxx und greifen auch das von susidie genannte 'die Hoffnung stirbt zuletzt' auf. Das lässt sich dahingehend weiterdenken, dass der Mensch, das, was ihn ganz wesentlich ausmacht, seine Persönlichkeit, sein Charisma ..., an Hoffnungslosigkeit stirbt. Da bleibt vom Menschenleben höchstens ein Vegetieren. Ja, dem möchte ich zustimmen, weil ich davon überzeugt bin, dass das, wofür wir leben mindestens so wichtig ist wie das, wovon ... Es ist andererseits unglaublich, wie zäh der Mensch ist, was er alles durchmachen und überleben kann, solange er noch einen Funken Hoffung hat.

Liebe Grüße,
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Grazie, Mona, du hast mein Gedichtchen wieder einmal so zusammengefasst, wie ich es selbst besser nicht könnte.

Liebe Grüße
Ekki
trier (27)
(23.02.15)
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 loslosch meinte dazu am 23.02.15:
maximierung der lesedauer für den ersten tag. (mach ich doch auch.)
LottaManguetti (59) meinte dazu am 23.02.15:
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trier (27) meinte dazu am 23.02.15:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Ich lese ab sofort nicht mehr die Seniorenbravo. ^^
janna (66) meinte dazu am 23.02.15:
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trier (27) meinte dazu am 23.02.15:
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 niemand meinte dazu am 23.02.15:
@ Trier
Du und der liebe Toltec keift doch ständig in Richtung Alter
und geht unabänderlich mit jedem Schritt darauf zu und könnt es nicht ändern, da nützt auch kein Gerede und kein Blick in den Spiegel mit "ich bin doch noch so ... " ihr geht unweigerlich darauf zu und genau dieses Wissen um Eure Alterung macht Euch so giftig. Euch trennen doch nur ein paar Jährchen von den Alten und ihr könnt Euch verrenken, in die Mucki-Budde rennen, euch tonnenweise Creme ins Gesicht und den Allerwertesten schmieren, ihr werden nicht jünger.
Tja, solch ein Wissen schmerzt, besonders wenn man den Jugendwahn um sich herum spürt. Die Alten, zumindest die welche nicht blöd sind, haben sich damit abgefunden, Ihr müsst Euch erst abfinden lernen. "No limit" ist wohl doch nur in der Werbung. LG niemand
trier (27) meinte dazu am 23.02.15:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Wanted! Trier für die Ratgeberecke der Apotheken-Zeitung.^^
LottaManguetti (59) meinte dazu am 23.02.15:
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janna (66) meinte dazu am 23.02.15:
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trier (27) meinte dazu am 23.02.15:
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 loslosch (23.02.15)
ich stimme dem großen joseph schmidt zu:

 hier.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Schön, dass du gelegentlich an Joseph Schmidt erinnerst, Lothar.
Ich schätze seine Stimme auch sehr und in diesem Falle auch den Inhalt des Gesungenen.

 tulpenrot (23.02.15)
Der Text ist ausgesprochen entmutigend und traurig. Und durchaus realistisch und erlebbar. Er beschäftigt mich und ich frage mich, was kann "man" dem entgegensetzen? Vielleicht dieses hier?

„Man“ kann das alles machen mit einem Menschen, ihn immer weiter beschneiden, ihn seiner Lebensgrundlage immer weiter berauben, ihn ausnehmen. Und es geschieht all dies vor unseren Augen und mit uns selbst (mehr oder weniger) in grausamer verantwortungsloser Weise. Immer wieder und überall. Das ist ungerecht und unmenschlich. Manch einer hofft auf ausgleichende Gerechtigkeit – gibt es sie? Nicht oft genug.
Manch ein Mensch jedoch lässt sich von diesem „man“ nicht herunterziehen, nicht beeindrucken – er wird zum Kämpfer. Er wird zumindest zum Beobachter, der hinter die starken Droh-Fassaden zu blicken versteht und sich nicht einschüchtern lässt und dennoch unbeirrt seinen Weg fortsetzt. Er holt sich seine Kraft, sein Selbstverständnis nicht aus dem „man“, was „man“ über ihn denkt – er wird unabhängig und frei, indem er seinen Blick davon weg wendet und sich den kleinen Dingen am Wegesrand aufmerksam zuwendet, den kleinen Fingerzeigen, die einem Menschen zeigen: Du bist geliebt.

Ich selber würde gerne so weiterleben wollen - trotz allem. Leicht ist es bestimmt nicht. Aber nicht aussichtslos.

LG
Angelika

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Merci, Angelika, das Prinzip Hoffnung entscheidet wohl darüber, ob die "kleinen Fingerzeige" als Hinweise auf die Liebe stark genug sind.
Ich maße mir keine für alle gültige Aussage an.

LG
Ekki

 tulpenrot meinte dazu am 23.02.15:
Ich habe das auch nicht vermutet, das du allgemeingültige Aussagen treffen wolltest. Mir war nur daran gelegen, zu versuchen gegen diese Trostlosigkeit einen anderen Aspekt zu setzen - um all das, was einem von außen angetan wird, zu bearbeiten. Selbst dann, wenn alle Hoffnung geschwunden ist.
Das scheint mir nicht gut genug gelungen zu sein. Sorry.

Ergänzung: Ich wollte auch keine Kritik am Text üben, sondern wurde durch den Text angeregt, weiter nach zu denken.
(Antwort korrigiert am 23.02.2015)

 Fuchsiberlin (23.02.15)
Dann wirds ein Kampf ums seelische "Überleben" .
Manch einer verliert diesen leider.
Notfalls sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

Liebe und nachdenkliche Grüße
Jörg

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Danke, Jörg, professionelle Hilfe ist äußerst wichtig, wenn Hoffnung zerschellt.

Liebe Grüße
Ekki
Gringo (60)
(23.02.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Grazie, Gesine, ein wunderschöner Spruch von Hilde Domin, den ich noch nicht kannte.

Liebe Grüße
Ekki

 tueichler (23.02.15)
Hallo Ekki,

sieht aus, als hättest Du eben das Buch 'Stoner' von John Williams weggelegt ;)

VG, Tom :)
(Kommentar korrigiert am 23.02.2015)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Vielen Dank, Tom, ich bekenne mich gern zu literarischen Einflüssen, aber "Überleben" ist frei davon entstanden, soweit mir bewusst ist.

LG
Ekki

 tueichler meinte dazu am 23.02.15:
Dann, liber Ekki, kann ich das Buch trotzdem nur wärmstens empfehlen!
janna (66)
(23.02.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 23.02.15:
Liebe Janna,

nicht erst seit Schillers " Kabale und Liebe" drehen sich große Dramen der Weltliteratur um die Zerstörung von Liebe durch Intrigen. Die Idee der Liebe siegt meistens in solchen Tragödien, weil mindestens einer der Liebenden erkennt, betrogen worden zu sein, aber ihr physischer Bestand ist vernichtet.
Daran hatte ich bei meiner Formulierung "Liebe stehlen" gedacht.

Liebe Grüße
Ekki
Fabi (50)
(24.02.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.02.15:
Fabi, ich habe ernsthaft darüber nachgedacht und werde versuchen, einen solchen Text zu schreiben und bald einzustellen. Ich kann natürlich nicht garantieren, dass er dir etwas gibt.

Liebe Grüße
Ekki
Fabi (50) meinte dazu am 24.02.15:
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 TassoTuwas (24.02.15)
Das erinnert mich an folgenden Satz:
Man kann einem Menschen alles nehmen, Ansehen, Familie, Geld, Würde, Heimat, Zukunft, auch Hoffnung, etc.
Eines aber nicht, seine Bildung.
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.02.15:
Lieber Tasso, es gibt Bücher und Filme, die die These deines Kommentars zu einem Mythos gemacht haben. Mir steht zum Beispiel Sir Alec Guiness vor Augen, der in dem legendären Film "River Quai" einen Offizier spielt, der, von den Japanern bis zum Äußersten gefoltert, seine auf Bildung begründete Haltung nicht verliert. Ich glaube, dass deine These stimmt. Aber man erlebt im Zeitalter des Internets immer wieder, dass jemand ein Gegenbeispiel "ausgräbt". So vielleicht auch in diesem Falle. Dennoch scheint mir die Kraft der Bildung fast unschlagbar zu sein. Selbst Nero verzweifelte an der überlegenen Bildung des Petronius arbiter.
Gracie und herzliche Grüße
Ekki
swetlana (51)
(24.02.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 24.02.15:
Danke, Swetlana, es ist schade, dass du meine Antwort auf Jannas Kommentar nicht gelesen hast. Es gibt so raffinierte Intrigen, dass selbst die treueste Liebe, das größte Vertrauen, vom Zweifel untergraben und gestohlen werden kann. Die Fantasie des Bösen ist unglaublich, wenn Mephistopheles seine Stärke demonstrieren will.
Aber man muss diese Tatsache nicht als Niederlage der Liebe interpretieren, denn der Satan muss ja zu dem Mittel der arglistigen Täuschung greifen, um unbeirrbar Liebende verunsichern zu können.

Liebe Grüße
Ekki
swetlana (51) meinte dazu am 25.02.15:
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 TrekanBelluvitsh (24.05.19)
Realität haben wir ja so schon genug. Darum brauchen wir Hoffnung. Wenn es die nicht mehr gibt...

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 25.05.19:
So sehe ich es auch. Vielen Dank, Ekki.
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