Kein Gedicht

Gedichtgedicht zum Thema Mystik

von  Kleist

Nein: das ist nicht die Zeit zum Dichten,
Nur hohle Worte huschen mir durch den Geist.

Nein: das ist nicht die Zeit zum Dichten,
Ich sollte lieber nach dem Tier suchen,
Das dort in den Pflanzen raschelt.

Nein: das wird nie ein Gedicht,
Diese Zeilen gehen unter
Im Rauschen des Windes.

Nein: lass es besser gleich bleiben,
Diese Situation ist zu groß,
Als dass sie mein tumbes Hirn in Worte fassen könnte.

Nein, hör auf!
Lass kein All in dir explodieren,
Das bist sowieso nur du.

... tanze mit dem Wahnsinn, der dich heute früh weckte.
Gehe tiefer in den Wald.


Anmerkung von Kleist:

Geschrieben am Mittwoch, den 10. September 2014

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (02.03.15)
Mystik ist auf das Geheimnisvolle gerichtet und dein Gedicht ist verlockend geheimnisvoll.

LG
Ekki

 Kleist meinte dazu am 05.03.15:
Ich würde Mystik eher als eine direkte Erfahrung einer höheren Realität definieren.

Aber mit "geheimnisvoll" liegst Du hier ja auch irgendwie richtig.

... wobei ich gar nicht geheimnisvoll sein wollte, sondern nur nicht in Worte fassen konnte, was mich da anweste.

 loslosch (02.03.15)
ich glaube, hier erfährt man etwas über den status nascendi des poetischen schreibens.

 Kleist antwortete darauf am 05.03.15:
Genau. Und zwar über das Staunen.

 loslosch schrieb daraufhin am 05.03.15:
schon die alten griechen: am anfang (der philosophie) war das staunen (platon).
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