Rösleins Not

Parodie zum Thema Wahrnehmung

von  niemand

Sah ein Knab das Röslein gehn,
konnt sich stets dran weiden:
War charmant, natürlich schön!
Knabe wollt vor Lieb vergehn,
dennoch keine Freuden
hatte Röslein - Rösleins Not
klang: "Kann mich nicht leiden!"

Röslein sprach zu Doktor Stich:
"Sollst mich morgen schneiden!
Danach wieder leid ich mich.
Form mich makellos, versprich!
Zweifel will ich meiden.
Mir die Schönheit, dir dein Brot!
Dient es doch uns beiden".

Jetzt, sobald das Röslein naht,
Knab muss ab sich wenden.
Röslein ist von Stiches Tat,
mancher falsch gesetzten Naht
aus des Meisters Händen,
lebenslang entstellt, fragt stumm:
"Wie soll das bloß enden?"

Röslein hat nen Karpfenmund,
muss nach Luft oft ringen.
Näschen schief, die Büste: Schund!
Augenbrauen hängen und
eine will stets springen.
"Röslein, ach, was warst du dumm!"
könnt jetzt mancher singen.

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Kommentare zu diesem Text

Agneta (62)
(01.04.15)
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 niemand meinte dazu am 01.04.15:
Ich habe neuerdings wieder Mal so künstlich aufgepeppte Gesichter betrachtet und ich kann mir nicht helfen, aber sie haben alle einen kleinen Frankenstein-Hauch wirken so unnatürlich.
Schade, denn das natürlich gealterte Gesicht hat mehr Aussagekraft. Schlimm ist nur, dass oft junge Menschen mit viel Eigenausstrahlung glauben, sie wären nicht schön genug und lassen sich verhunzen. Als Ausnahme durchaus zu akzeptieren
ist nur eine Verunstaltung, meiner Meinung nach, durch Unfall oder durch die Gemeinheit der Natur. Bei sowas kann eine Operation sehr hilfreich sein und neuen Lebensmut spenden.
Mit herzlichem Dank und ebensolchen Grüßen, Irene

 loslosch (01.04.15)
dem ganzen fehlt etwas der identische refrain. technisch nicht einfach hinzukriegen.

 niemand antwortete darauf am 01.04.15:
Keine Korinthen bitte )) hier ging mir der Inhalt über die
Technik. Mit herzlichen Grüßen, Irene
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