Ohne Belang

Text zum Thema Liebe & Schmerz

von  susidie

totalitär das gefühl
indifferentes spüren
emotionaler tiefen
füreinander und
entgegen

        komme ich dir und
        du unter meine haut

lautlos
in alle schichten
eintauchend und nun?
belanglos das
ende


Anmerkung von susidie:

...und keiner hat das kleine Sprachspiel erkannt...???
einfach mal von oben nach unten lesen :)
Wäre ein zweiter Titel.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (14.04.15)
Es gibt Situationen, in denen man das Ende nicht sehen kann oder nicht sehen will.
Es ist ohne Belang, jedenfalls für den Moment.

Liebe Grüße
Ekki

 susidie meinte dazu am 14.04.15:
Ist ohne Belang nicht vernichtend?
Der Titel hat mich lange beschäftigt...was bedeutet er eigentlich....so ganz ohne....kein Rest....nichts?
Der Text gibt noch ein Stück weit mehr her......aber....ich wollte ihn trotzdem unter 'Text'.
Einen lieben Gruß zu dir und Danke, Su :)

 TrekanBelluvitsh (14.04.15)
Wir haben oft das Bedürfnis, zu denken, dass etwas Besonderes keine banalen Seiten haben soll. Geht aber nicht. Wäre das dann nicht zu überwältigend, um es (auch in guten Zeiten) ertragen zu können?

 susidie antwortete darauf am 14.04.15:
Lieber T.B., da kann ich nur sagen, was ich bei Ekki schon schrieb.
PS: ich lasse mich auch gerne überwältigen.
Lieben Gruß von Su :)

 Jorge (14.04.15)
Belanglos und ohne Belang schließt sicher mehr ein, als einem auf den ersten Blick einfällt.
Trotzt großer und tiefer Gefühle kann eine Situation eintreffen, wo alles bisherige belanglos wird.
Man wird den anderen Protagonisten auch nicht mit irgendwelchen Forderungen belangen, weil einem das zu kleinlich erscheint.
Was heute ohne Belang ist, kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder bedeutsam werden.
So ist das nicht nur in der Liebe.

LG
Jorge

 susidie schrieb daraufhin am 14.04.15:
Was für ein schöner und wahrer Kommentar :)
Dafür danke ich dir especiale, ganz lieben Gruß, Su :)
PS: immer noch gespannt....ob erkennbar ;)
Patrix (65)
(14.04.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 susidie äußerte darauf am 14.04.15:
Das freut mich sehr, Pat. Vielen Dank.
Lieben Gruß von Su :)

 monalisa (14.04.15)
Die Wortwahl im ersten Abschnitt hat mich zunächst ein wenig befremdet, liebe Su: Ein Gefühl totalitär? Üblicherweise wird dieses Adjektiv auf Staaten angewandt, die alles regeln, bestimmen, die unterdrücken, ersticken, dem Individuum kaum Freiraum lassen. Natürlich kann man das auch auf ein Gefühl übertragen: Leidenschaft (?) bis zur Besessenheit (?) …, würde ich meinen. Dass du ein Adjektiv aus einem ganz anderen Bezugsrahmen wählst, um dies zu umschreiben, lässt aufhorchen. Mit 'indifferent' ergeht es mir ganz ähnlich. Da ist dieses alles überwältigende Gefühl und trotzdem weiß man nicht so recht, was man da eigentlich spürt, sind die Tiefen nicht ausgelotet, ist die Tragfähigkeit unbestimmt …
Totalitäres Gefühl und indifferentes Spüren, Gegensätze, die sich bei näherem Hinsehen sehr wohl unter einen Hut bringen lassen, genau wie das 'füreinander' und 'entgegen', weil dieses Entgegenkommen eigentlich ein 'Für' beinhaltet (sich näher kommen, einander begegnen) …! Daraus entsteht eine sehr viel mehr als nur oberflächliche Berührung, LyrDu geht LyrIch unter die Haut. Außerordentlich interessant und ausgeklügelt finde ich hier die Satzkonstruktion, die einerseits das 'füreinender' dem 'entgegen' direkt gegenüberstellt, den Gegensatzt dann durch das ergänzende 'komme' praktisch wieder aufhebt, das zwar nicht ganz streng grammatisch auch auf das Du bezogen wird (...und du kommst unter meine Haut) und die Begegnung noch intensiver ausfallen lässt. Und nun …?
Ein große Ernüchterung macht sich am Ende in diesem 'belanglos' breit, das so distanziert in 'Juristendeutsch' daherkommt, ohne Belang, einerseits ohne nachhaltige Auswirkung (was ich bezweifle?), andererseits ist niemand für das Geschehene zu belangen, bleibt es unverbindlich – ohne 'Rechtsgrundlage'. So passt das Ende wieder perfekt um anfänglichen 'totaltär' und 'indifferent'. Hast du sehr sprach-eloquent hingedrechselt!

Liebe Grüße,
mona

 susidie ergänzte dazu am 15.04.15:
Liebe Mona, meinen ganz, ganz herzlichen Dank für diese Auseinandersetzung mit dem Text. Interessant zu lesen wie das bei dir ankam und wie es sich entwickelte. Ich hätte meinen Text nicht so perfekt interpretieren können, wie du es getan hast.
Dürfte ich bitte mindestens 2-Sterne für den Kommentar vergeben??? :)
Lieben Gruß zu dir, Su :)
PS.: Ein kleines bisserl wundert es mich aber doch, dass dir bei der intensiven Lektüre das kleine Sprachspiel entgangen ist....
nun verrate ich es aber auch gerne - das Akrostichon :)

 monalisa meinte dazu am 15.04.15:
Wundert mich nicht! Ein gutes Akrostichon erkennt man daran, dass man es nicht erkennt . Du hast aber auch zusätzlich einen Stolperstein durch die 'aufgebrochene Form', den zwichengeschobenen Zweizeiler, eingebaut

Irgendwie stellt diese dazugewonnene vertikale Information alles oben genannte auf den Kopf, oder? Ich frage mich, ob eine tiefe Liebe jemals belanglos enden kann? Ich glaube es nicht. Meine Hypothes: Eine tiefe Liebe endet nie, sie wandelt sich und zeigt in immer neuen Facetten das Feuer des Lichts.

Liebe Grüße,
mona

 susidie meinte dazu am 16.04.15:
....neue Facetten....den Gedanken werde ich weiter verfolgen. Lieben Dank, ich grüße dich herzlich, Su :)
Ecnal (50)
(14.04.15)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 susidie meinte dazu am 15.04.15:
Das, lieber Lance, finde ich denkwürdig.....und so gar nicht belanglos, es freut mich sehr, denn dann scheint es wohl gut gelungen.
Herzlichen Dank und liebe Grüße von Su :)

 AZU20 (14.04.15)
Nchdenkenswert. LG

 susidie meinte dazu am 15.04.15:
Das freut mich, Armin. Vielen Dank und lieben Gruß von Su :)
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram