Kettenkarussell

Gedicht zum Thema Denken und Fühlen

von  Irma

Ich fahre immerzu im Kreis
im Kopf mit all den Fragen.

Die Fliehkraft zieht mit Macht an mir,
ich schließ die Augen, will zu dir
und will den Absprung wagen.

Die Welt verschwimmt im Rundherum,
ich will dir nahe sein,
doch hol ich dich nie ein.

Und lehn ich mich auch weit hinaus,
drehst du dich nicht mal um.

Ich sitze fest, ich komm nicht raus
und nicht voran, ich weiß:

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Kommentare zu diesem Text


 monalisa (21.04.15)
Sehr schön, liebe Irma, wie der erste Vers wiederum nahtlos an den letzten Vers anschließt, sodass dein Kettenkarusselltatsächlich wirklich immerzu im Kreis fährt. Gefinkelt auch das Reimschema, in dem nur 'wagen' keinen 'passenden' Reimpartner findet zwischen den Reimpaaren, die sich paaren und umarmen und kreuzen, kunterbunt durcheinanderfliegen in diesem schwungvollen Karussell...

Bleibt dem LI zu wünschen, dass es doch den Absprung wagt und LD sagt und fragt, was es zu sagen und zu fragen hat .
Einmal muss die Karussellfahrt ja ein Ende haben.

Dieses Gedicht ist wieder mal so richtig nach meinem Geschmack. Was da scheinbar so schlicht daherkommt, hats faustdick hinter den Ohren, ist wunderbar durchdacht und bis zum letzten Doppelpunkt ausgereift.

Den Titel find ich obendrein große Klasse, Irma. Die Ketten sind sehr bezeichnend in diesem 'Rundherum' und bringen es gut auf den Punkt, wie gefangen LI ist.

Hut ab, ein tolles Gedicht!
Liebe Grüße,
mona

 Irma meinte dazu am 21.04.15:
Dankeschön, liebe Mona, für diesen tollen Kommentar, über den ich mich sehr gefreut habe.

So ganz alleine steht das "wagen" allerdings nicht. Da bleiben ja immer noch all die "Fragen". Aber du hast schon recht, die Antwort darauf bleibt irgendwie aus.

Ich habe lange überlegt, wie ich die vielen Ichs aus dem Gedicht bekommen soll. Da sie dir nicht negativ aufgefallen sind, scheint es vielleicht gar nicht so schlimm. Und nun ja, irgendwie dreht sich LyrIch ja auch ständig um sich selbst.

Ganz lieben Dank und Gruß, Irma

 Jorge antwortete darauf am 22.04.15:
mona hat wieder einmal einen solch tollen Kommentar geschrieben, dass man kein weiteres Wort bemühen muss.

Großartig
Jorge

 Irma schrieb daraufhin am 23.04.15:
Auch an dich ein herzliches Dankeschön, lieber Jorge, für die beiden Sternchen! LG Irma
starfish8305 (55)
(21.04.15)
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 Irma äußerte darauf am 22.04.15:
Das reicht ja auch, lieber Ralf! Lieben Dank und pampelmusige Grüße, Irma

 Didi.Costaire (21.04.15)
Da gibt es keine Annäherung. Man sollte allerdings auch niemals den Wunsch verspüren, aus dem Kettenkarussell springen zu wollen.
Liebe Grüße, Dirk
Sätzer (77) ergänzte dazu am 21.04.15:
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 Irma meinte dazu am 22.04.15:
Hatte auch erst an simplen "Ausstieg" gedacht, Didi, aber das klingt wiederum wenig mutig, oder? Außerdem: Wenn es niemals stillsteht, wie soll man da sonst rauskommen? Liebe Grüße an euch beide. Und danke, Uwe, für die Empfehlung! Irma

 EkkehartMittelberg (21.04.15)
Irma, ich kann mir keine Metapher vorstellen, die eine vermeintlich oder tatsächlich unmögliche Annäherung treffender ins Bild setzt.

Liebe Grüße
Ekki

 Irma meinte dazu am 22.04.15:
Oh, das freut mich sehr, Ekki. Vielen Dank fürs Einsteigen und Mitfahren! LG Irma
(Antwort korrigiert am 22.04.2015)
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