Kommunion

Gedicht zum Thema Existenz

von  RainerMScholz

Blutsuppe. Die Fettaugen,
die in der Blutsuppe
schwimmen,
starren mich an. Die Münder
und Mäuler
aus diesem Blutpfuhl
sprechen mit mir,
schreien mich an,
kreischen,
die Lippen heischen
Küsse und Liebe,
des Schnitters Brot
und Metzgers Not,
der Äxte Hiebe.
Nägel und Klauen
des Blutlochs zerreißen,
vermeißeln die Kehle,
zerschmetterte, gemahlene
Knochen zerfetzen
die Eingeweide,
die Pfoten und Hände ergreifen
das Herz,
und die Füßchen
und Beinchen
trampeln in
meine Leber ein Loch.
Wir kriegen dich doch!
Die ausgeschlagenen Zähne
des Blutbuhurts
zerfressen die Därme,
eine Haarsträhne
wickelt sich um mein Gebein.
Das Herz der Blutmesse
sprengt meine Adern,
das Hirn läuft in meinen Augen
über und ein.
Ich wein-
te
und leer-
te
zur Neige die Schmach.
Am anderen Morgen ward ich nicht mehr wach.




© Rainer M. Scholz

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram