An den Früchten erkennen

Parodie zum Thema Freundschaft

von  loslosch

Ex factis, non ex dictis amicos pensare (Livius, ~59 v. Chr. bis 17 n. Chr.; Ab urbe condita). Freunde (soll man) nach ihren Taten, nicht nach ihren Worten beurteilen.

Ein kluger Rat. Den Spruch kennen auch die üblichen Verdächtigen und machen ihn sich listig zunutze. Ein Fernschachspieler aus Argentinien tauschte sich in den 1950er Jahren Woche für Woche und Halbzug um Halbzug mit seinem westdeutschen Schachpartner aus. Nach etlichen Zügen und einem Stapel von Postkarten wird so manche Brieffreundschaft weltweit besiegelt. Wie auch in diesem Beispiel. Die Probe aufs Exempel der Freundschaft war jedoch mit Reisebeschwernissen verbunden. Der gastfreie argentinische Schachfreund hatte nämlich geschrieben: Wenn du, lieber Freund (amigo), zufällig mal in Argentinien bist, so heiße ich dich auf meiner Hazienda in den Pampas herzlich willkommen.

Ebenfalls aus den 1950er Jahren datiert das freundschaftliche Angebot eines Westerwälder Dorfkaplans an eine ältere, stark gehbehinderte Dame, die täglich die morgendliche heilige Messe besuchte: Liebe Auguste, ich bewundere Ihre tiefe Frömmigkeit. Wenn ich ein Auto hätte, würde ich Sie jeden Tag zur Messe abholen und wieder nach Hause fahren.

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Kommentare zu diesem Text

LottaManguetti (59)
(07.05.15)
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 loslosch meinte dazu am 07.05.15:
ich vermute, die meisten menschen durchschauen leere versprechungen nicht.
Graeculus (69)
(07.05.15)
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 loslosch antwortete darauf am 07.05.15:
ich überlege grade: wenn der kaplan plötzlich ein erbe antritt und sich einen käfer leistet, erinnert er sich dann noch?
Graeculus (69) schrieb daraufhin am 07.05.15:
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