Regenlied

Sonett

von  monalisa

An einem Sonntagnachmittag im Mai
es nieselt gräulich – vom Lamettahimmel
ist schon das Licht geflohn , und nebenbei
schwirrt mir der Kopf von Alkorestgebimmel.

Vielleicht wars doch zuviel Holunderwein?
Ich bin allein wie sonntags leider immer,
denn du musst ja bei deinen Lieben sein,
bei Frau und Kindern, hast ja keinen Schimmer

von mir und nie aus Einsamkeit geweint,
niemals die Zeit erschlagen mit abstrusen
Gedanken, grübelst nicht, was uns vereint,
was trennt, belächelst spöttisch derlei Flusen.

Wie oft hab ich gedacht, jetzt mach ich Schluss,
und gab dir ein ums andre Mal den Abschiedskuss.

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Kommentare zu diesem Text


 Irma (15.05.15)
Das Los einer unglücklichen Geliebten. Klar, dass der Mann diese Art von Gedanken nicht kennt. Er muss ja nicht teilen, sondern hat alles doppelt. Und wenn es hart auf hart kommt, würde er vermutlich resolut einen Trennstrich ziehen, statt alles unnötig in die Länge (mit einer zusätzlichen Hebung im „Schluss“-Vers.) Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, möchte man meinen. Aber ganz so einfach ist das eben nicht mit den Gefühlen.

„Alkorestgebimmel“ ist ein tolles Wort für die Katerstimmung! (Irgendwie habe ich ein Weilchen gebraucht, um den Rest auszuschlürfen.) Allerdings müsste es meiner Ansicht nach „vom“ statt „von Alkorestgebimmel“ heißen (Dativ)? Viele liebe Grüße, Irma

 monalisa meinte dazu am 16.05.15:
Tja, Irma, das 'Alkorestgebimmel' fiel einfach so vom Himmel, ganz ohne mein Zutun! Da musste ich es aufheben und ihm ein Plätzchen geben .
Ich glaube schon, dass von (statt vom) auch geht, da wurde einfach ganz auf den Artikel (dem) verzichtet. Ich weiß nicht recht, was besser passt. Von Zweifel geplagt? Vom Zweifel geplagt? Wenn 'vom' besser kommt, dann nehm ich das.
Danke vielmals für deinen Kommi und das Sternchen.

Liebe Grüße
mona

 susidie (15.05.15)
Wie viele Abschiedsküsse mag es wohl dauern, bis der Schrecken ein Ende hat und der regnerische Sonntag mit einem schillernden Regenbogen endet?

Wunderbares Sonett, Mona, mit leider sehr traurigem und realistisch beschriebenen Szenario.

Sonnige Grüße zum Freitag schickt dir, Su :)

 monalisa antwortete darauf am 16.05.15:
Dankeschön, liebe Su, ein schillernder Regenbogen wär genau das, was ich meiner Protagonistin am Ende auch wünsche.
Schönes WE und liebe Grüße
mona
Agneta (62)
(15.05.15)
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 monalisa schrieb daraufhin am 16.05.15:
Ich danke dir herzlich für deinen verstehenden Worte, Agneta

Liebe Grüße
mona
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