Krawatt

Gedicht zum Thema Schreiben

von  RainerMScholz

Ich ging allein und
ging mit vielen.
Müde war ich
und hellwach
zur Tageszeit
und auch bei Nacht.
Wütend, zärtlich, mörderisch:
ich machte daraus ein Gedicht.
Sang leise vor mich
brummend hin.
Ich steckte mit den
Fingern drin,
rief laut und schrie
und weinte sacht,
und hab´ mich um den Schlaf gebracht.
Vergeblich ist des Eifers Müh´,
die Menschen hören wie die Küh´
in Feld und Wald und Flur -
ich nehme mir die Schnur.
Und bind´ die um den Kragen,
so werd´ ich schier verzagen,
und mach´ den Knoten zu.
So geh´ ich ins Büro.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 Theseusel (26.05.15)
...und sitzt Du dann auf dem Bürostuhl, erbarmt sich die geifernde Seilschaft und zieht den Knoten nochmal nach!;)

 RainerMScholz meinte dazu am 27.05.15:
Vielleicht ein verdienter Gnadentod.
Grüße,
R.
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