In meinem Dasein - einem Palimpsest ...

Gedicht zum Thema Trauer/Traurigkeit

von  ThymiosGazis

In meinem Dasein -
- einem Palimpsest …


                                + Theódoros

...  Seelen gehen
andere kommen
damit wir gemeinsam einhalten den Grundton
der Unsterblichkeit.

Geist, der mich berührt
stark
auf der Mulde meiner flachen Hand.
„Da bin ich!“ :
Weltall übervoll
mit Jahren von noch ungesehenem Licht
in mir suchend
nach ungeschriebenen Manuskripten.
Damit es mich bekannt macht
mit mir selbst
und ich dann mit dir rede,
ich der Unbekannte
den du seit Jahren kennst.

Wo ist der Anfang
wo das Ende
dieser Welt.
In dem Moment
wo man gerade Himmel wird
und Äther
damit in ihnen flattern kann
die scheidende Seele.

Es schwindet mit der untergehenden Sonne
ein trüber Abschied.
An der Wange seines Widerscheins
erschauernd 
rinnt langsam
die Erinnerung.


Thymios Gazis              Übers. a. d.  Griech.  Mai 2015

Pa|limp|sest,  der od. das; -[e]s, -e [lat. palimpsestos
< griech. palímpsestos, eigtl. = wieder abgekratzt]:
Antikes od. mittelalterliches Schriftstück, von dem
der ursprüngliche Text abgeschabt od. abgewaschen
u. das danach neu beschriftet wurde.
(Handbuch Langenscheidt)

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Kommentare zu diesem Text


 Mélan_Colie (03.03.16)
Ich bin beeindruckt. Für mich ist dein Text mit Abstand derjenige, der mich am stärksten berührt seit langem. Ich habe ihn gestern Abend bereits überflogen und schnell war mir klar: Den muss ich mir aufheben für einen Moment der Muse morgen. Er verdient es! Und ich wurde nun beim zweiten aufmerksamen Lesen nicht enttäuscht.

"In dem Moment
wo man gerade Himmel wird"

Großartig. Danke für den Text.

Beste Grüße

Pätrick

 ThymiosGazis meinte dazu am 04.03.16:
Danke dir auch für den gemeinsamen Moment im Himmel der erlösenden Kunst. Thymios
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