Aphorismen über Aphorismen

Aphorismus zum Thema Gedanken

von  EkkehartMittelberg

Dieser Text ist Teil der Serie  Aphorismen
1. Aphorismen machen kurzen Prozess. Manchmal überrascht das Urteil.

2. In der schillernden Kürze liegt die Würze.

3. Aphorismen bestechen ohne Korruption.

Juni 2015

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(15.06.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.15:
Merci, Uwe. Philosophen lächeln nachsichtig über ihre kleinen Brüder, die Aphoristiker. Sie wissen, dass diese die Welt weder interpretieren noch verändern können.

LG
Ekki
Ecnal (50)
(15.06.15)
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 15.06.15:
Gracias, Ecnal. Das freut mich. Ich versichere hiermit eidesstattlich, dass ich dich nicht korrumpiert habe.

LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (15.06.15)
Aphorismen machen kurzen Prozess. Manchmal überrascht das Urteil.
Darum bleibt auch so mancher am besten unveröffentlicht.

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 15.06.15:
Genau, Trekan, grazie. His home is his castle.

 monalisa (15.06.15)
Lieber Ekki, die Verknüpfung Aphorisums / Prozess finde ich ansich schon überraschend, da kann das (mein) Urteil nur positiv ausfallen
Beim zweiten habe ich jetzt eine ganze Weile überlegt, ob 'schillernd' die Würze der Kürze nicht 'verlängert' und entsprechend schmälert, ohne zu einem Ergebnis zu gelagen. Denn 'schillernd' wegzukürzen, würde die Aussage sehr beliebig werden lassen. Alle Versuch meinerseits, da Abhilfe zu schaffen, habe aber nur zu weiterer Verlängerung geführt. Auch für Aphorismen gilt, in der Kürze liegt die Würze, deshalb will jede Zutat abgewogen sein. À point/auf dem Punkt serviert erhöhen sie den Genuß Vielleicht das Adjektiv von der Kürze (um diese wirklich kurz erscheinen zu lassen) zur Würze abziehen? Da lass ich dich mal noch ein bisschen grübeln
Das nicht-korrumpierende Bestechen entfaltet seine Wirkung, der ich mich unmöglich entziehen kann. Damit hast du eindeutig den Kürze-Würze-Preis erster Klasse in Gold gewonnen .

Liebe Grüße
mona
(Kommentar korrigiert am 15.06.2015)

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 15.06.15:
Grazie, Mona. Du bist an der "schillernden" Kürze hängen geblieben. Was hat es damit auf sich, wenn es um Aphorismen geht? Für viele Lebenssituationen trifft das alte Sprichwort ohne das Attribut "schillernd" einfach zu.
Bei Aphorismen ist das anders. Sie werden erst richtig reizvoll, wenn sie in ihrer Kürze polyvalent (mehrdeutig) schillern. Ich gebe dafür zwei Beispiele: Der alte Cato, zurückgekehrt von einer Reise, entließ seine Sklaven, die in seiner Abwesenheit Allotria getrieben hatten, ohne Bestrafung mit dem Aphorismus:
"Freuet euch, dass ich zornig bin."
Oder La Rochefoucault prägte den Aphorismus:
" Die Tugend ist die Schwester der Krankheit."
Man sollte meinen, dass Tugend und Krankheit nichts miteinander zu tun hätten.
Dieses mehrdeutige Schillern würzt einen kurzen Aphorismus so, dass man ihn nicht mit einem Male schlucken kann.

Liebe Grüße
Ekki

 monalisa ergänzte dazu am 15.06.15:
Dankeschön, Ekki, für deine gelungen schillernden Erläuterungen. Da habe ich mich wohl wieder ziemlich unklar ausgedrückt? Die Bedeutung und Wichtigkeit des 'schillernd' für deinen Apho wollte ich keineswegs anzweifeln, mir war auch bewusst, dass du damit auf die Mehrdeutigkeit abzielst. Mein Stocken hatte wiederum rein sprachlich stilistische Gründe: Indem der Kürze ein Adjektiv beigesellt wird, wird sie verlängert und büßt selbst an 'Knackigkeit' ein, deshalb meine Überlegung, ob man das Adjektiv nicht zu Würze ziehen könnte? Aber ich selbst bin noch unentschieden ... und mir nicht gar nicht sicher, welche Auswirkungen das hätte

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.15:
Doch, Mona, es wäre schon möglich, das Adjektiv zur Würze zu ziehen. Aber man handelt sich damit einen anderen Nachteil ein, denn es gibt ja auch die banale Kürze, die der Fantasielosigkeit entspringt und nicht zu schillern vermag. Ich bin auch nicht sicher, ob das Adjektiv "schillernd" neben Kürze diese verlängert.
chichi† (80)
(15.06.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.15:
Merci, Gerda. Lange Aphorismen langweilen. Aber auch nicht alle kurzen sind kurzweilig.

Eine heitere Woche für dich
Ekki
MarieT (58)
(15.06.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.15:
Liebe Marie, 3 lässt dich nicht frei von Zweifeln sein. Du tust gut daran, denn es gibt kaum Aphorismen, die uneingeschränkt gültig sind. Beleuchten wir diesen. Vordergründig stimmt er, weil Aphorismen ja nicht materiell korrumpieren können. Jedoch immateriell, indem sie bewusst mit suggestiver Formulierung den kontrollierenden Verstand unterlaufen wollen. So kommt es dazu, dass ein und derselbe Autor Aphorismen geschrieben hat, die sich widersprechen, zum Beispiel Schiller.
"Am stärksten ist der Löwe allein."
Damit mag zum Beispiel ein Diktator Ratgeber warnend auf Distanz halten, die ihn von seinem Kurs abhalten wollen. Tatsächlich ist der Löwe allein in höchster Gefahr. Einen Moment unaufmerksam und die Hyänen stürzen sich von allen Seiten auf ihn.
Im Normalfall stimmt eher der andere Apho von Schiller:
"Einigkeit macht stark." Aber er stimmt nur so lange, wie die Einigkeit nicht geheuchelt ist.

Vielen Dank und liebe Grüße
Ekki
Scheester (80)
(15.06.15)
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MarieT (58) meinte dazu am 15.06.15:
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Scheester (80) meinte dazu am 15.06.15:
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MarieT (58) meinte dazu am 15.06.15:
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Scheester (80) meinte dazu am 15.06.15:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.15:
@Scheester: Danke, Detlef, ich hoffe, dass meine Aphorismen unterhaltsam sind, mitti Moral bin ich kein Experte.

LG
Ekki
Scheester (80) meinte dazu am 15.06.15:
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Graeculus (69)
(15.06.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.15:
Vielen Dank, Wolfgang. Einmal Nomen oder zweimaliges Verb ist wohl Geschmackssache.

 AZU20 (15.06.15)
Du führst es wieder auf den Punkt. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 15.06.15:
Merci, Armin. Der Punkt ist klein und deshalb gelingt mir das nur manchmal.

LG
Ekki
Agneta (62)
(16.06.15)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.06.15:
Vielen Dank, Agneta. Ich werde es weiter versuchen.

 LotharAtzert (06.09.18)
Lieber Ekki, es wird dich wenig überraschen, wenn ich sage: am besten gefällt mir der vierte - er ist nicht zu widerlegen. Einzig das Wörtchen Copyright hätte ich vielleicht noch hinzugefügt. .-)
LG L.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.09.18:
Merci. Sagte ich schon mal, dass mir dein Humor gefällt. Lothar.
LG
Ekki

 LotharAtzert meinte dazu am 06.09.18:
Oh da danke ich dir wirklich sehr - ich weiß ja, daß das nicht alle gut vertragen, diese Gratwanderung. Habakuk zum Beispiel ist zur Zeit nicht gut auf mich zu sprechen- was ich wirklich bedaure - ändert aber nix ))
Danke nochmal

 Kontrastspiegelung (27.03.19)
empfehlung ist für die nr.2

mag ehrlich gesagt einen apho im apho :-P

lg, konti

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 28.03.19:
Danke, Konti
LG
Ekki
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