Europäische Erzählungen des 20. Jahrhunderts. Primo Levi: Die Verdopplung einer schönen Dame
Erzählung zum Thema Liebe, lieben
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
chichi† (80)
(15.07.15)
(15.07.15)
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Merci, Gerda. Ich finde die naive Überschätzung technischer Möglichkeiten zur Manipulation der Seele durch Gilberto auch zeittypisch interessant und witzig.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
ein Beitrag, der mir Primo Levi interessant macht.
In seiner Erzählung ist er hellseherisch seiner Zeit weit voraus, er hat das Klonen erfunden.
Herzliche Grüße
TT
ein Beitrag, der mir Primo Levi interessant macht.
In seiner Erzählung ist er hellseherisch seiner Zeit weit voraus, er hat das Klonen erfunden.
Herzliche Grüße
TT
Merci, Tasso. Richtig, es geht um das Klonen. Das Reizvolle in dem Text liegt darin, dass über die erschreckende ethische Ahnungslosigkeit des Helden so amüsant witzig erzählt wird.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
MarieT (58)
(15.07.15)
(15.07.15)
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Grazie, Marie, du bist von denselben Punkten dieser Erzählung fasziniert wie ich, zum einen die frappierende "Lösung" und zum anderen, dass Levi bei seinem Schicksal der Leichtmut nicht verloren ging. Er zeigt mit südländischer Heiterkeit, dass Kritik nicht verkniffen daherkommen muss.
Mit ist sehr wichtig, dass du mich ermunterst, diese Reihe fortzusetzen, denn es gibt noch zahlreiche hochkarätige europäische Erzählungen, die hierzulande nicht bekannt sind.
Liebe Grüße
Ekki
Mit ist sehr wichtig, dass du mich ermunterst, diese Reihe fortzusetzen, denn es gibt noch zahlreiche hochkarätige europäische Erzählungen, die hierzulande nicht bekannt sind.
Liebe Grüße
Ekki
MarieT (58) äußerte darauf am 15.07.15:
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Graeculus (69)
(15.07.15)
(15.07.15)
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Naja, Wolfgang, im strengen Sinne ist es keine Rezension, weil ich ja nichts Negatives über Levis Erzählung erwähne, was freilich in diesem Falle auch schwierig wäre.
Im besten Falle handelt es sich um eine interpretierende Nacherzählung, die den Autor mit seinen interessantesten Passagen selbst zu Worte kommen lassen möchte.
Für mich ist ein interessanter Aspekt, wieviel für eine Ethnie Typisches sich trotz aller kulturellen Einebnung in Europa in diesen Erzählungen verrät.
Ein Nordeuropäer hätte sich wohl kaum mit dieser grazilen Leichtigkeit zu dem Thema "Klonen" kritisch geäußert.
Im besten Falle handelt es sich um eine interpretierende Nacherzählung, die den Autor mit seinen interessantesten Passagen selbst zu Worte kommen lassen möchte.
Für mich ist ein interessanter Aspekt, wieviel für eine Ethnie Typisches sich trotz aller kulturellen Einebnung in Europa in diesen Erzählungen verrät.
Ein Nordeuropäer hätte sich wohl kaum mit dieser grazilen Leichtigkeit zu dem Thema "Klonen" kritisch geäußert.
Selbst wenn Gilberto sich als unparteiischster aller Bigamisten erweisen, wenn er einen stetigen Wechsel einführen und sich jeglicher Bevorzugung der einen oder der anderen Frau enthalten würde (was freilich eine absurde Hypothese war, denn Gilberto ist ein Wirrkopf und Konfusionsrat), selbst dann würde sich irgendwann doch eine Divergenz einstellen.
Ein Plädoyer für die Einzigartigkeit, selbst die Einzigartigkeit von Klonen. (In der SF-Literatur ein ständiges Thema, aber von richtigen Literaten wird die natürlich nicht ernst genommen.) Heute aktueller denn je.
"Gewollt oder ungewollt beschreibt Primo Levi so die Regeln der Evolution." Grazie especiale für diesen besonders interessanten Hinweis, Stefan. Er stimmt. Darauf wäre ich nicht gekommen.
Richtig ist auch dein Hinweis, dass die SF-Literatur viel aufgeschlossener für die Auseinandersetzung mit technologischen Innovationen ist als die sogenannte hohe Literatur.
Richtig ist auch dein Hinweis, dass die SF-Literatur viel aufgeschlossener für die Auseinandersetzung mit technologischen Innovationen ist als die sogenannte hohe Literatur.
wa Bash (47)
(15.07.15)
(15.07.15)
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Danke, wa Bash, es stimmt, dass Levi seiner Zeit hinsichtlich des Themas Klonen nicht voraus war. Es ist freilich bemerkenwert, dass er als Literat so früh spürte, welch gewaltiges Problemthema in den Naturwissenschaften heranwuchs.
Beste europäische Erzählungen zu finden und sie einem interessierten Kreis von Lesern zugängig zu machen, ist sehr ehrenwert. Mir hat es gefallen, Primo Levis Jonglieren mit zwei Emmas zu verfolgen.
Auch ein solches technisches Gerät (Mimetiker) ist Neuland für mich.
Etwas verwirrend ist für mich die Darstellung, wonach der Erzähler für seine Erfindung im Gefängnis sitzt und sein Freund Gilberto kann mit dieser Erfindung ungestört und putzmunter all diese hochinteressanten Wechselspiele organisieren.
Dann wiederum heißt es:
„Gilberto ist ein Kind unseres Jahrhunderts.“, das nur eine Leidenschaft kennt, zweckfrei allerlei sonderbare Dinge zu erfinden, an vorhandenen zu basteln und sie umzufunktionieren. Seine bezaubernde Frau Emma „erträgt seine Marotten mit bewundernswerter Geduld.“
Sind beide die begnadeten Bastler vor dem Herrn?
Beschreibt Levi also nicht nur die Verdopplung einer schönen Dame, sondern verdoppelt er als Erzähler auch noch Gilberto?
interessierte Grüße
Jorge
Auch ein solches technisches Gerät (Mimetiker) ist Neuland für mich.
Etwas verwirrend ist für mich die Darstellung, wonach der Erzähler für seine Erfindung im Gefängnis sitzt und sein Freund Gilberto kann mit dieser Erfindung ungestört und putzmunter all diese hochinteressanten Wechselspiele organisieren.
Dann wiederum heißt es:
„Gilberto ist ein Kind unseres Jahrhunderts.“, das nur eine Leidenschaft kennt, zweckfrei allerlei sonderbare Dinge zu erfinden, an vorhandenen zu basteln und sie umzufunktionieren. Seine bezaubernde Frau Emma „erträgt seine Marotten mit bewundernswerter Geduld.“
Sind beide die begnadeten Bastler vor dem Herrn?
Beschreibt Levi also nicht nur die Verdopplung einer schönen Dame, sondern verdoppelt er als Erzähler auch noch Gilberto?
interessierte Grüße
Jorge
Merci für dein genaues Lesen und für deine Fragen, Jorge.
Ja, der Erzähler und sein Freund Gilberto haben die gleiche Leidenschaft des innovativen "Bastelns". Der Erzähler jedoch ist sich der ethischen Folgen seines Handelns bewusst und büßte dafür im Gefängnis. Gilberto jedoch ist ein Leichtfuß und hat mehr Glück als der Erzähler. So auch in diesem Falle: Indem er sich selbst verdoppelt hat, ist die perfekte Lösung gefunden, nämlich zwei Gilbertos für zwei Emmas. Und da kein Kläger in Sicht ist, scheint Gilberto ein Kind des Glücks zu bleiben.
Dass Primo Levi diese Arglosigkeit humorvoll kritisch sieht, versteht sich von selbst.
Liebe Grüße
Ekki
Ja, der Erzähler und sein Freund Gilberto haben die gleiche Leidenschaft des innovativen "Bastelns". Der Erzähler jedoch ist sich der ethischen Folgen seines Handelns bewusst und büßte dafür im Gefängnis. Gilberto jedoch ist ein Leichtfuß und hat mehr Glück als der Erzähler. So auch in diesem Falle: Indem er sich selbst verdoppelt hat, ist die perfekte Lösung gefunden, nämlich zwei Gilbertos für zwei Emmas. Und da kein Kläger in Sicht ist, scheint Gilberto ein Kind des Glücks zu bleiben.
Dass Primo Levi diese Arglosigkeit humorvoll kritisch sieht, versteht sich von selbst.
Liebe Grüße
Ekki
Mir ist völlig schleierhaft, wie man "Ist das ein Mensch?" von 1947 nicht erwähnen kann, da sich aus der Beschreibung dieses Traumas alles andere ergibt.
Grüße,
R.
Grüße,
R.
Hallo Rainer, danke dafür, dass du diesen Mangel aufgedeckt hast.
LG
Ekki
LG
Ekki