Der Alte

Gedicht zum Thema Alter

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Wie ein einsamer König
sitzt er und leidet
in seinem Thron-
saal und beneidet
die Welt und ihr Treiben,
wie sie sich gibt,
wie dieser Reigen
sich hasst und sich liebt.

Die Lichter gehen aus,
um ihn wird es dunkel.
Aus diesem Haus
ziehen die Enkel
von diesem Ort
leise hinfort.

Er bleibt ganz allein.
Für ihn wird die Welt klein.
Alles war vergebens,
am Ende des Lebens
siegt doch nur der Tod.
Er starb im Morgenrot.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 princess (17.08.15)
Im Reigen der ersten Strophe kann ich gut mitschwingen. Dann gerate ich allmählich aus dem bunten Rhythmus und finde, dass das innere Stocken gut mit dem Inhalt der zweiten Strophe harmoniert. Aber dann dieses
Alles war vergebens,
am Ende des Lebens
siegt doch nur der Tod.
Ach nein, das will mir so überhaupt nicht gefallen. Ich habe nur Vermutungen darüber, was der Sinn eines menschlichen Lebens sein könnte, und weiß natürlich nichts mit Sicherheit. Aber dass es am Ende vergebens gewesen sein soll, nur weil es endlich ist, das erscheint mir zu simpel.

Interessanter Text!

Liebe Grüße
Ira

 RainerMScholz meinte dazu am 17.08.15:
Vielleicht bleiben deine Taten einen Moment länger als deine sterbliche Hülle.
Gruß und Dank,
R.

 Winterwanderer (18.09.15)
Wenn der Sensenmann hinter mir steht, dann bin ich nur noch ein Hühnerschiss im Gefüge, und wenn ich dann noch klar denken kann, dann merke ich, dass ich noch nie kein Hühnerschiss war.

 RainerMScholz antwortete darauf am 21.09.15:
So schlimm?

 Winterwanderer schrieb daraufhin am 21.09.15:
Nein Rainer, so überspitzt:-)

 RainerMScholz äußerte darauf am 23.09.15:
Hoch leben die Überspitzen!
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