Kanarienvogel.

Gedicht zum Thema Abrechnung

von  franky

Der Kanarienvogel.

Wer flattert so eilig durch Zimmer und Küche?
Auf der Zunge stets Paar saftige Flüche.
Der Kanari ist es mit Feder und Tinte,
er holt aus der Ecke die geladene Flinte.

„Du spinnst doch! So früh am morgen schon fluchen!
Du könntest es auch mit Beten versuchen.“
Vergebens! Ich hab schon um Gnade gewinselt;
Es nützt nichts er hat kein Auge geblinzelt.

Jetzt muss er dran glauben, mit Flügel und Bart,
dann wird er ganz still hinterm Friedhof verscharrt.
Oder, ich fahr mit ihm hinaus mit dem Boot,
versenk ihn ins Wasser, zu Wasser und Brot.

"Dann bist Du verschwunden zwischen Binsen und Algen,
du bist nicht mal würdig für Hänker und Galgen".
Doch plötzlich wird dem Vogel bang und noch bänger;
Der Schnabel wird ganz lang und noch länger.

Auf der Stirn, Perlen von Schweiß.
Er macht sich Gedanken, die ich noch nicht weiß.
Da steht die Flinte mit Kieme und Korn,
vergessen die Brille aus Gläser und Horn.

Traurig senkt er seinen fädigen Schwanz;
Wer fluchen will, muss auch beweisen, er kanns.
Zur Buße frisst er nur Erbsen und Spargel,
und nennt sich von nun an: Claforiennagel.

© by F. J. Puschnik
PS: (dieses gedicht entstand aus einem wortspiel über den Titel:
„Hotel Californien von den Eagles“


Anmerkung von franky:

2006

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(10.10.15)
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