Herbstraum

Skizze zum Thema Loslassen

von  mnt

Aus goldnem Kleid wird immer Leere,
ein jedes Blatt verliert Gestalt.
Der kluge Baum verschenkt die Beere,
zu Boden sinkt sie zum Erhalt.

Das Erdreich brütet Frühjahr aus,
es birgt den Schatten, schlafend wohl.
Er kannte keinen Schritt hinaus,
wie totes Holz, so stand er hohl

und legte sich mit seinem Traum,
das Wollen Früchte trägt, zu(m) Grund.
Die Lüge welkt, sie lähmt den Mund.

Ach, wär der Mensch mehr wie ein Baum,
der kompensiert, was er verliert,
wer trüge, Blattwerk, das er irrt?

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Kommentare zu diesem Text


 franky (06.11.15)
Herbstraum (Herbsttraum?)

Ein schönes, tiefsinniges Gedicht mit eindrücklichen Bildern.

LG Franky
Sätzer (77) meinte dazu am 06.11.15:
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 mnt antwortete darauf am 21.11.15:
danke Euch beiden fürs Kommentieren :)
Grüße mnt
parkfüralteprofs (57)
(06.11.15)
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 mnt schrieb daraufhin am 21.11.15:
Danke für die Auseinandersetzung mit den Zeilen. Manchmal kriege ich den Ausstieg aus dem beruflichen Hamsterrad schlecht hin, daher die späte Reaktion. Mit der Botanik habe ich mich nicht wirklich beschäftigt, sondern Baum als Symbol „nutzen“ wollen. Beere dann im Sinne vom Fruchtbaren. Das Bild lässt sich mit einem Zitronenbaum ausbauen, danke für die Anregung.
Grüße mnt
Sätzer (77)
(06.11.15)
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 mnt äußerte darauf am 21.11.15:
Danke, auch fürs Klicken :)
Grüße mnt

 FrankReich (27.11.19)
Hi mnt,

das ist zwar von der Endreimung der Quartette her kein klassisches Sonett, dafür inhaltlich aber um so besser.

Ciao, Frank
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