händeringend

Gedicht zum Thema Du und Ich

von  monalisa

dich fassten meine hände heute nicht
sie wuschen sich am morgen
in unschuld
mit allen wassern

vergeblich

glitten ab
in eine leere
die nach gewöhnung roch

tauchten unter
brücken zum mittag hin
reichten brot
an lustlose münder

streiften am abend
meine kleider ab
strichen über meine haut
die erbarmen schrie

dich fassten meine hände
heute wieder nicht

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (13.11.15)
Hallo mona,
was wissen wir vom Andren und wie viel geben wir von uns im Gegenzug preis?
Wir möchten bis zum Grund der Seele schauen, möchten uns sicher sein, aber ein Rest Geheimnis bleibt
Manchmal nur vermutet, doch das ändert nichts..
Wir alle sind unergründlich!
Liebe Grüße
TT

 monalisa meinte dazu am 14.11.15:
Deine Gedanken zum Themenkreis 'Unfassbarkeit', lieber Tasso, gefallen mir sehr. Ja, wer vermag auf den Grund der Seele zu schauen? Nicht einmal der eigenen Seele können wir wirklich habhaft werden.

Vielen Dank für Kommentar und Empfehlung,
liebe Grüße
mona

 princess (13.11.15)
Liebe Mona,

dieses Gedicht packt mich augenblicklich auf der emotionalen Ebene. Düster. Bedrückend. Trostlos. So empfinde ich die Situation, die diese Verse für mich malen. Und sie malen gut.

Liebe Grüße
Ira

 monalisa antwortete darauf am 14.11.15:
Liebe Princess, ich danke dir sehr für deine Rückmeldung. Es freut mich natürlich, dass du dich von meinen Zeilen hast packen lassen und dass du sie gut gemalt findest.

Liebe Grüße
mona
Sätzer (77)
(13.11.15)
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 monalisa schrieb daraufhin am 14.11.15:
Vielen Dank, lieber Uwe! Ja, LI scheint sich wahrlich in keiner beneidenswerten Lage zu befinden. Schön, dass du dich so einfühlen konntest.

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (13.11.15)
Was geschieht in diesem Gedicht?
Das LyrIch sehnt sich vergeblich nach Berührung, Vereinigung. Es fühlt sich schuldig, denn alle Wasser der Reinigung sind vergeblich. Es sieht die Ursache für die misslungene Beziehung in der Gewöhnung.
Auch schützende Brücken und Zuwendung zu anderen helfen nicht.(„lustlose Münder“).
An kleiderlosen Abenden ist die Hilflosigkeit am größten. Die Hände erreichen nur die eigene Haut, die nach Erbarmen schreit.
Die Wiederholung der Eingangszeilen zeigt, dass die Verlassenheit keinen Ausweg findet. Sie scheint unter der nach Erbarmen schreienden Haut zu stecken.
Eindringlicher geht es nicht, Mona. Es ist eines deiner besten Gedichte.

Liebe Grüße
Ekki

 Irma äußerte darauf am 13.11.15:
Ekki hat bereits so treffliche Worte gefunden, dass ich nur noch wenig zuzufügen vermag.

LyrIch kämpft tagtäglich einen aussichtslosen Kampf. Es müht sich mit aller Kraft zu fassen, zu be-greifen. Und doch entgleitet ihm alles. Es versucht den Tag zu überbrücken, genährt von Hoffnung. Doch am Abend bleibt wieder nur Lustlosigkeit und nackte Verzweiflung.

LyrIch wird nicht satt, die eigene Sehnsucht bleibt ungestillt. Da ist nur noch Gewöhnung, doch LyrIch ist abhängig von Zuwendung. LyrDu entzieht sich immer wieder, und LyrIch leidet unter den Entzugserscheinungen.

Berührend! LG Irma
(Antwort korrigiert am 13.11.2015)

 monalisa ergänzte dazu am 14.11.15:
Lieber Ekki, liebe Irma,
eure beiden Kommentare gehen tief und sie bleiben meiner Inetention so dicht auf der Spur, dass ich es wohl selbst kaum besser beschreiben könnte . Ihr beide habt wirklich 'ganze Arbeit' geleistet, sodass ich mirch nur noch entspannt zurückzulehnen brauche. Vielen Dank dafür und für den Sternchensegen, den ihr mir hinterlassen habt.

Liebe Grüße
mona
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