Gibt es noch Träume (6) - Konfrontation

Bericht zum Thema Forschung

von  Inlines

Der Grund für meine Forschungsreise, war die Feststellung, dass das Leben manchmal keine Ankerpunkte bietet. Und es in diesem Umstand hilfreich ist, zu wissen, wohin man sich am besten wendet, um die Sonnenstrahlen abzugreifen, die das abgekühlte Herz erwärmen können. Ich sah ein Nutzen hier in Träumen und habe es mir zur Aufgabe gemacht, zuverlässige Angaben zu liefern, wo diese noch zu orten sind.

Müde und hungrig ging ich am frühen Morgen in die Anmeldung der pompös gebauten Ritter-Sport-Niederlassung in Waldenbuch. Den Wagen liess ich laufen. Es war ein zu großes Riskio hinterher nicht startbereit zu sein.

Die Empfangsdame, welche überraschend schlank war, lächelte entspannt hinter ihrem Stehtresen. Sie schien knapp 20 Jahre alt zu sein und trug geschmackvolle, teure Markenmode. Die Kosten für die Kleidung versuchte sie vermutlich von der Steuer abzusetzen (gerne hätte ich den Steuerbescheid kontrolliert).

Ich trat heran, und mir wurde klar, dass diese Frau, noch nie in ihrem Leben, auch nur ein Rippchen Schokolade abgeknabbert hatte - Dafür war sie zu hübsch (was sie in keinster Weise verbarg). Um ihrem ausladendem Dekolleté auszuweichen, schaute ich ihr in die blauen Augen; da ich ihrem Blick nicht standhalten konnte, blickte ich wieder hinab. Dabei blieb es. Der Teufelskreis war durchbrochen.

Die Bälle... Entschuldigung... der Ball lag nun auf dem Elfmeterpunkt. Es lag jetzt an mir, endweder erfolgreich zu sein oder bis ins hohe Alter mit der Schande leben zu müssen. Ich räusperte mich gründlich und setzte zur Verhandlung mit dem Alien an, das ohne Schokolade überleben konnte: ,,Sia, Frau Biro?", begann ich zaghaft, ,,I ben zuhr Zeit auf der Suach noach de Dreime, *Gähn* weil dochd Menschheit dreengand Hoffnung braucha duat, on E hann se froga wolla, *Hust* obs mer et aweng doabei helfa kendat, *Gähn* Frau Biro?".

Ich blickte hoch in ihre strahlenden Augen. Sah wie der Rechenschieber ratterte, und um ein Ergebnis rang. Das Gerät schien am Limit zu laufen.

Ich nutzte die Situation um kurz durchzuatmen. Das alles hatte mich doch sehr angestrengt. Diese ungewohnte, fremde Umgebung. Diese in Reichweite befindliche, blonde Katniss. Aber auch die Müdigkeit, der Hunger und ausufernder Durst plagten mich. Es wäre angebracht gewesen, beim Bäcker an der Ecke Brötchen und Trinken zu kaufen, dies zu sich zu nehmen und anschließend 16 Stunden zu schlafen.

Doch ich stand hier in diesem futurisch angehauchten Raum, der reich an Blumenkübeln war, und überlegte, wie die Repräsentantin der Schokoladenfabrik reagieren würde, während der Schweiß von meiner Kopfhaut strömte. Sollte es wirklich passieren? Würde mich die attraktive Frau bei meinem Unternehmen unterstützen? Hatte sie erkannt, dass es in uns aller Interesse lag?

Sie suchte meinen Arm, griff nach ihm, hakte sich bei mir ein, und langsam, wie ein Brautpaar, schritten wir (sie stöckelte) den langen Flur entlang, an dessen Ende Sicherheitspersonal eine große, weisse Eingangstüre (?) überwachte. Der Keilriemen des Motors in meiner Brust stotterte. Ja. Das musste der Tabernakel sein. Ehrfurchtsvoll schnappte ich nach Luft. Kurz wurde es in meinem Blickfeld dunkel. Das Ziel war nah. Die Sensation stand bevor. Dies würde immer der Augenblick bleiben, in dem die Menschheit nach Erlösung gegriffen hatte.


Anmerkung von Inlines:

Vorerst letzter Teil / Ich bitte die vielen Editierungen zu entschuldigen

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 princess (04.12.15)
Wenn einer ordentlich forscht, dann kann es am Ende sogar noch richtig romantisch werden! Und ausgerechnet jetzt, an der spannendsten Stelle, hörst du auf! Ach El_Bocón!

Liebe Grüße
Ira

 Inlines meinte dazu am 04.12.15:
Hallo Princess! Ich esse übrigens gerade Ritter Sport Honig Salz Mandel (sehr zu empfehlen).

Ja, der 16 Geburtstag ist nicht fern. Das sind die Hormone in Wallung. Aber da er sich sogar schon mit der Steuer auskennt, kriegt er das schon hin.

Ich glaube, ich habe schon ein bißchen angedeutet, wie es weitergeht...

FG El B.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram