Klütenpedder

Erzählung zum Thema Tränen

von  toltec-head

Nur mal so als Einschub: Wenn ich etwas hier auf kV bereue, dann nicht wie Freund oK0 einfach immer nur Tagebuch geführt zu haben. Im Grunde weiß das doch jeder, man muss es sich aber immer wieder klarmachen, dass man auf kV nicht als ein Autor schreibt. Die ganze Diskussion um Autoren und Urheberrecht auf kV ist vollkommen absurd, was für Kinder oder Rentner. Die Wahrheit ist: Von der Literatur aus betrachtet, schreibt man auf kV wie der auf seinen Körper reduzierte Bewohner einer brasilianischen Favela. So paradox das klingt, es ist nun einmal aber eben so, dass man auf LitForen nicht als Autor sondern als Körper wahrgenommen wird. Obwohl rein virtuell nimmt man den anderen auf LitForen nicht als Geistmenschen, sondern als bloßen sich aufspielenden Körperklumpen wahr. Da hilft auf kein lyrisches Versteckspiel. Die Alters- und Jugendproduktionen auf kV (nicht nur die lyrischen, aber vor allem aber die) werden vollkommen zu Recht auf das Alter oder die Jugend der sie Hervorbringenden reduziert. Es folgt (in der Reduktionskette): das Geschlecht und das (vorgestellte) Aussehen. Das war´s dann aber schon. Aus dies Maus. Mehr ist nicht drin. Facebook für Hässliche eben. Zur Ablenkung lässt sich aber schön über Autorenschaft und Urheberrecht faseln.

Was es genauso wenig bringt - Freund Metulskie bezeichnet mich ja vollkommen zu Recht als einen Literaturtouristen - sind Zitate oder name-dropping richtiger Autoren. Dergleichen wird als Selfie wahrgenommen, als Japanerin vor der Mona Lisa. Ich fahre nicht einfach nach Düsseldorf, sondern als Kulturklaus nach Düsseldorf in die Zurbarán-Ausstellung. Ich bin der Idiot aus dem 19. Jahrhundert, der beim Anblick der Cheops-Pyramide als erstes daran denkt, seinen Namen dort einzugravieren, aber keinen Platz (= Aufmerksamkeit) findet, weil die ganzen Idioten um einen herum den gleichen Gedanken haben. Wahrlich, ich wäre besser zu Fuß von Hannover ins nächste Dorf gegangen und hätte von den Kühen unterwegs geschrieben.

Ohne Ausweis keinen Job, ohne Job keine Wohnung, ohne Wohnung keine Familie, ohne Familie keine psychische Balance - nein, als ein auf seinen Körper reduzierter Favela-Bewohner bleibt einem gar nichts anderes übrig als von seinem Körper - und nur davon - zu schreiben.

Also gibt es nur zwei Themen - und Leute, haltet euch von nun an auch dran! -: Den Sex und den körperlichen Verfall.

Wer als kV-Autor noch von etwas anderem schreibt, gehört standrechtlich erschossen. Nein: Der geht in die Pyramide ein!

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Kommentare zu diesem Text

janna (66)
(14.12.15)
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 toltec-head meinte dazu am 14.12.15:
Es ist immer ein Fehler, liebe janna, von anderen auf sich zu schließen.

Weinend-lachende Grüße

toltec
Aron Manfeld (46) antwortete darauf am 14.12.15:
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parkfüralteprofs (57) schrieb daraufhin am 15.12.15:
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 toltec-head äußerte darauf am 15.12.15:
Das gute ist, dass bei der kV-Transformation des Bildes die Falten verschwinden. Verzerrfunktion wie Prof eigentlich auch keine schlechte Idee.
parkfüralteprofs (57)
(14.12.15)
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parkfüralteprofs (57) ergänzte dazu am 15.12.15:
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parkfüralteprofs (57) meinte dazu am 15.12.15:
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 toltec-head meinte dazu am 15.12.15:
Klabusterbeeren eines Klütenpedder aus Fallingbostel (wo jetzt die Flüchtlinge sind).
Jack (33)
(14.12.15)
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parkfüralteprofs (57) meinte dazu am 15.12.15:
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 toltec-head meinte dazu am 15.12.15:
Alles Gescheite ist schon gedacht worden, man muß nur versuchen, es noch einmal zu denken (Nimbus). Lebt die eigentlich noch?
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