NYO ZAI

Gedanke zum Thema Erinnerung

von  idioma

Illustration zum Text
NYO ZAI
Illustration zum Text
NYO ZAI
(von einem alten Meister)
Illustration zum Text
NYO ZAI
(von idioma)
NYO  ZAI

"immernoch  gegenwärtig"


( nyo = Wahrheit, Ewigkeit )


Dieser Kalligrafie-Text im November 2014 war mir ganz besonders wichtig. Leider war der Eichhörnchen-Effekt die Folge d.h. ich verstaute meine damaligen Kalligrafieblätter und auch die dazu gehörenden Schrift-Vorlagen und Erklärungen an einem besonders sicheren Ort = unauffindbar
Aber der Text war mir persönlich so wichtig, dass ich damals meine Kalligrafielehrerin sofort bat, mir ein Shikishi mit diesen Kanji-Zeichen zu schreiben, was ich ihr abkaufte und was zu meinen allerwichtigsten Schätzen gehört.
Da meine Kalligrafien dieser Zeichen immernoch verschollen sind, zeige ich dieses Meister-Original aus meinem Besitz, so dass hier endlich mal sichtbar wird, wie wahrhaft meisterhafte Kalligrafie aussieht : so lebendig und energiegeladen, dass man beim Betrachten den Pinseltanz wirklich sieht und fühlt !


Im Dezember vor 21 Jahren starb mein Vater
durch einen ärztlichen Kunstfehler nach einer
eigentlich harmlosen Operation.

Ich vermisse ihn je länger je mehr.
Fataler Weise hielt ich ihn zu Lebzeiten für total konservativ und "veraltet".
Er hatte noch keinen Computer, hatte stattdessen seine Bibliothek im Kopf......
war aber überaus zurückhaltend und schweigsam, drängte niemandem nichts davon auf..... Denn all das "alte Zeugs" interessierte mich leider kaum, ich war voll beschäftigt mit der Jagd nach Aktuellem ! Dieser jugendliche Jagdinstinkt und absolute Glaube an alles Neue wurde mit der Zeit in Frage gestellt bzw. mein Interessenhorizont weitete sich, zumal ich einen großen Teil seiner Bücher erbte. Wenn ich nun eines davon aufschlage und Randbemerkungen in winziger feiner Bleistiftschrift finde, dann kommen  x  Fragen auf und denk ich mir Gespräche aus, die ich versäumte zu führen, was unverzeihlich und sehr sehr schmerzlich ist.......


"immer mehr gegenwärtig"..............


 
Natürlich werde ich noch weiter nach meinen eigenen Papiere suchen und die Erklärungen meiner Lehrerin nachreichen.
idi



GEFUNDEN  AM  31.12.15  :
Ich hab die Papiere zu  NYO ZAI  wiedergefunden !
Nun kann das neue Jahr beginnen und sie sind ALLE
" immernoch gegenwärtig ", obwohl uns jetzt, am 4. Advent, auch noch
die allerletzte allerälteste Tante ( 102 Jahre, Schwester meines Vaters )
verlassen hat.
Unter der Kalligrafie meiner Lehrerin ist nun noch das Beispiel eines alten Meisters abgebildet : noch großzügiger abgekürzt, so dass die Kalligrafie zur persönlichen Handschrift wird ! Die Zeichen sind ausnahmsweise waagerecht von rechts nach links zu lesen,
beginnend rechts oben mit dem roten Stempel mit alten bedeutungsvollen Zeichen, die der Kalligraf als individuelles Motto seinen Kalligrafien voranstellt....
Ich durfte mir auch schon solch einen Motto-Stempel schneiden, obwohl ich nur
Anfänger bin. )
Die beiden Stempel links unten schließen die kleiner geschriebene Signatur ab.
Der obere ( weiße Linien auf rotem Grund ) nennt den Sitz des Kalligrafen, also z.B. seinen Tempel bzw. sein Kloster....
Der untere ( rote Linien auf weißem gerahmtem Grund ) ist der persönliche Namensstempel.

Meine Kalligrafielehrerin fügte folgende Erklärung hinzu :

" Selbst wenn ein Mensch gestorben ist, ist es oft so,
als ob er immernoch bei uns wäre. Oder jemand, der jahrelang
abwesend ist, wird, wenn er oder sie einen starken Einfluss hat,
nicht vergessen.
Dieses Gefühl der Präsenz spiegelt den Grad der karmischen Energie
der betreffenden Person. Wenn dieses Energie stark ist,
- ob gut oder schlecht - geht der Einfluss der Person weiter.
Shakyamuni Buddha zum Beispiel lebt immernoch.
Karmische Energie kommt beim Zazen zur Wirkung.

So kann man also gute Energie tanken.
" Es gibt aber genauso auch schlechte Energie, die man bewusst
meiden oder bekämpfen muss. Das ist auch eine Aufgabe ! "
sagte meine Kalligrafielehrerin, als wir noch während der Heimfahrt
darüber redeten.

Sogar CICERO, der nun wirklich nicht als Gefühlsdusel bekannt ist,
wusste nichts von Karma und NYO ZAI und hat sich trotzdem
identisch geäußert :
"Quocirca et absentes adsunt et, quod difficilius dictu est, mortui vivunt." ( So kommt es, dass auch Abwesende zugegen und, was man kaum in Worte fassen kann, Tote lebendig sind.) Cicero
" Also WIE ? " möcht ich ihn sofort fragen bzw.herausfinden, aus welchem Zusammenhang dieses Zitat genommen ist....
Ob der allwissende loslosch da helfen kann ?

idi


Anmerkung von idioma:

geschrieben von meiner Kalligrafielehrerin, Dezember 2014
BITTE zur farbigen Vergrößerung auf das Bild klicken !

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Kommentare zu diesem Text

Hannahlulu (18)
(01.02.16)
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 idioma meinte dazu am 01.02.16:
DANKE Hannahlulu für Dein Interesse und die Empfehlung !
Wenn es Dich interessiert, dann lies doch das Buch
von Fabienne Verdier:
http://www.amazon.de/Zeichen-Stille-Eine-Initiation-China/dp/3905752018 ( mit 3 Leserkommentaren !!!)
DANKE nochmals : Just heut hätt mein Vater seinen 101.Geburtstag
:-)
idi
Hannahlulu (18) antwortete darauf am 01.02.16:
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 Martina (20.04.18)
Ich glaube, solch Menschen sterben nie...sind immer gegenwärtig!
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