Forenmüdigkeit

Gedicht zum Thema Tränen

von  toltec-head

Der Aufenthalt in Hannover
und der ewige einförmige Anblick
eben derselben Straßen und Häuser
wurde ihm nun unerträglich:
neue Türme, Tore, Wälle und Schlösser
stiegen beständig in seiner Seele auf
und ein Bild verdrängte das andere.


Ich bin der Foren so überdrüssig, wie ich es meiner selbst bin
Ich bin meiner selbst so überdrüssig, wie ich es der Foren bin
Ich liege im Bett und warte, dass die Testosteron-Bombe auf dem Planeten Romeo einschlägt
Oder weite Teile Berlins durch eine schmutzige Bombe atomar verseucht und unbewohnbar werden
Etwas muss geschehen
Ich möchte endlich mit meinem richtigen Namen im Bücherschrank stehen
Oder zu einem Stein werden
Anschlussfähigkeit gewinnen
Oder mich auflösen
Ich möchte einen Terroristen, der mir das Bad sauber macht
Und mich morgens vor der Arbeit hart durchfickt
Ich möchte mit Iris Radisch Interviews über LitForen-Literatur führen
Etwas muss geschehen
Ich bin der Foren überdrüssig
Und die Überdrüssigkeit der Foren
Hat mich mir meiner selbst überdrüssig gemacht.

Es ist zu spät
Der Ekel vor allem Organischen hat dich gepackt
Dir wird keine Testosteron-Bombe auf dem Planeten Romeo helfen
Die atomare Verseuchung weiter Teile Berlins ließe dich kalt
Wie dich deine verlorene Kindheit kalt lässt
Du zuckst vor jedem Händeschütteln zurück
- Zu viel gefickt -
Willst du da wirklich noch Literatur-Tanten die Hand geben?
Es ist zu spät
Hast du dir dies gut überlegt?
Ein glatter Kiesel
Macht sich gut im Hohl deiner verschwitzten Hände
Aber Stein sein?
Zu spät.

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(20.12.15)
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oK0 (37)
(20.12.15)
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michaelkoehn (76)
(20.12.15)
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parkfüralteprofs (57) meinte dazu am 20.12.15:
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michaelkoehn (76) antwortete darauf am 20.12.15:
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