Durch die Hölle

Erlebnisgedicht zum Thema Schizophrenie

von  HarryStraight

Ich saß an einem Tisch,
den Rücken den anderen zugewandt,
die ein komisches Lichtgemisch
wie Kugeln schossen in meinen Verstand.
Ich wusste, ich war der Zauber-One
und spielte mit meinen Gefühlen,
doch dann wand ich mich wieder davon
ab, auf meinen Folterstühlen.
Die Lichter gingen durch die Tür.
Ihr ward ja gar nicht zu Gegen!
Jeder Treffer ein neues Geschwür,
das Gegenteil von einem Segen.
Ich drehte mich um und sah meine Augen
schwarz durch die Lüfte fliegen.
Ich sah sie euch durch die Türe saugen.
Ihr ward dabei mich wieder mal zu besiegen.
Die Vögel haben laut geschrien:
„Sie machen dich behindert,
Sie klauen dir zu viel der Magien.
So hat keiner je überwintert.“
Ich spürte eure rutschenden Schritte
auf dem Flur, mich treten,
sie schlitterten in meine Mitte,
Geräusche so ungebeten!
Es blieb mir keine andre Flucht,
ich schrieb das alles nieder.
Das Schreiben wurde eine Sucht,
mit Reimen so üppig wie Flieder.
Aber entziffern konnte man nicht,
die Schrift aus diesen Tagen.
So ist es, nehmen sie dir das Licht
und wenn sie dich zu treten wagen.
Aber ich erinner mich gut
an den Namen, den ich mir zu diesen Zeiten
auf meinen Arm ritzte bis aufs Blut -
er sollte mich durch die Hölle leiten.

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Kommentare zu diesem Text

Mimi2 (62)
(24.09.16)
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