Erzählrunde

Gedicht zum Thema Flucht/ Vertreibung

von  tulpenrot

Immer noch sprechen sie voller Entsetzen
über das Grauen in dunkelster Zeit,
wie man sie trieb, bis die Mäntel in Fetzen,
Schuhe zerfielen, die Jacke, das Kleid.

Jenseits der Wiesen, durch Täler, durch Flüsse
stolperten, rannten und wateten sie,
ängstlich die Blicke, verwundet durch Schüsse,
knochig die Hände, Gesichter und Knie,

bis sie den Zufluchtsort letztendlich fanden,
Hütten und Zelte mit Wärme und Licht,
Helfende, die ihre Wunden verbanden.
Menschliche Nähe bekam ein Gesicht.

Still wird’s im Raum durch die Art, wie sie reden.
Unhörbar wächst der Wunsch: Frieden für jeden


-------------------------------------------------------------
2. Version:
Nachdenklich wird man, wenn sie davon reden,
einig im Wunsch um den Frieden für jeden.

-------------------------------------------------------------
1. Version:
Still werden Menschen, wenn sie davon reden,
einig im Wunsch um den Frieden für jeden.


Anmerkung von tulpenrot:

Ein weiterer Versuch auf dem holprigen Weg zum Sonett.
O weh - alles falsch - nix Sonett - nur Gedicht.

der Jambus, der Jambus, der fehlt ganz und gar
der Rhythmus, der Rhythmus hat falsches Gebar

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (11.01.16)
Das ist doch schon sehr gelungen. LG

 tulpenrot meinte dazu am 11.01.16:
Danke - wenn du das sagst ... Ich bin grad etwas mutlos... finde, dass ich nicht poetisch genug bin für so ein Unternehmen.
LG
(Antwort korrigiert am 11.01.2016)

 HarryStraight (11.01.16)
Wie sollen sie still werden, wenn sie reden?

 tulpenrot antwortete darauf am 11.01.16:
Die Zuhörer sind still...

 Didi.Costaire (12.01.16)
Das klingt durchaus flüssig, darf sich von der Struktur her gut und gerne Sonett nennen und gefällt mir auch inhaltlich. Nur am vorletzten Vers solltest du wirklich noch feilen. Der auf den Vorkommentar genannte Bezug erscheint mir sehr undeutlich.
Beste Grüße, Dirk

 tulpenrot schrieb daraufhin am 12.01.16:
Hallo Dirk,

Kann man denn wirklich mit Fug und Recht von einem Sonett sprechen, wenn es Daktylen hat statt Jamben?
Danke für deinen weiteren Hinweis und für dein Sternchen. Leider habe ich heute beim Einnicken vorm Mittagsschlaf eine Idee gehabt, wie das zu ändern sei. Doch jetzt ist sie erst einmal entschlafen . Aber vielleicht habe ich in den nächsten Minuten wieder eine Chance- es ist kurz vor der Zubettgehzeit. Vielleicht hat sie jetzt ausgeschlafen und kehrt zurück....
Ich kümmere mich jedenfalls darum.

Herzliche Grüße
Angelika

P.S. Und jetzt??? Besser?
(Antwort korrigiert am 12.01.2016)

 Didi.Costaire äußerte darauf am 13.01.16:
Ja, das ist besser.
Wenn jemand Daktylen hinbekommt, kann er auch Jamben. Umgekehrt ist es nicht so. Daher betrachte ich es eher als Qualitätsmerkmal denn als Manko. Zudem klingen sie gut und unterstützen hier die schwermütige Stimmung.

 tulpenrot ergänzte dazu am 13.01.16:
Danke, das zu lesen tut gut!

 TassoTuwas (13.01.16)
Das Thema ist es wert dran zu bleiben.
Mit ein bisschen Verschieberei wird´s auch Jambus.
Rom ist auch nicht an einem Tage abgerannt )))
Liebe Grüße
TT

 tulpenrot meinte dazu am 13.01.16:
An einem Tage abgerannt???? *Schmunzel*
Marathon winkt mal von Griechenland rüber ...

Inzwischen habe ich von andrer Seite sogar gehört, dass meine Form des Sonetts durchaus seine Berechtigung hätte. Ach, es ist ein weites Feld.
Inzwischen machen wir unverdrossen weiter.
LG und Danke für die Ermutigung
Angelika
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram