Lars, das nervige ADHS-Kind - Monolog eines träumenden Kindes

Gedanke zum Thema Traum/ Träume

von  DeadLightDistrict

Die Leute sagen, ich wäre nicht gut.
Die Leute sagen generell viel.
Sie sagen, ich solle die Augen zu machen und loslassen. Dabei lassen sie mich aber nie los, wenn ich vor ihnen weglaufen möchte.
Sie sagen auch, ich solle verdammt nochmal zuhören. Aber hören mir nie zu, wenn ich sprechen möchte. Sie sagen: „Du hast ADHS!“
Und das Schlimmste ist: Sie sagen, ich solle aufhören, zu träumen. 
Dabei ist träumen doch schön. Und es macht doch Spaß über viele Sachen nachzudenken oder einfach weiter zu denken als nur das, was vor einem steht.
Hans Kruppa sagte doch einmal: "Wirklich reich ist der, der mehr Träume in seiner Seele hat, als die Wirklichkeit zerstören kann."
Aber warum interessiert sich niemand dann für Träume? Sie machen doch reich! Und alle wollen doch reich sein, sagen sie immer.
Alle sagen, ich soll aufhören, mir solche Fragen zu stellen und dass ich zu viel nachdenke. Das viele Nachdenken würde nur zeigen, dass ich kein Selbstbewusstsein habe und mich selbst bemitleide. Keiner spricht es aus, aber ich fühle es doch durch ihre Blicke und ihr Verhalten, dass das Fehlen von diesem „Selbstbewusstsein“ etwas schlechtes ist... Etwas, was nicht sein darf. Etwas, was zeigt, dass man schwach ist. Und wenn man schwach ist, wird man verlassen. Also darf es auf keinen Fall sein.
Sie selbst haben Selbstbewusstsein. Ich werde aber nicht so ganz schlau, was genau das sein soll. Ich glaube, dass Selbstbewusstsein ist, wenn man sich zu etwas zwingt und immer lächelt, auch wenn es nicht lustig ist. Und Träumen passt da überhaupt nicht rein.
Ist ja auch egal. Hauptsache ich interessiere mich für mich und meine Träume, oder?
Ich meine... Es ist ja tolle Träume.

Letztens zum Beispiel habe ich geträumt, dass alle Menschen gleich wären. Aber das wäre ja langweilig, wenn es nur das wäre. Das Schöne daran war, dass sich auch noch alle so behandelten, als wären sie gleich. Außerdem waren sie auch nett zu Tieren. Aber nicht nur zu Hunden und Katzen, sondern auch zu Kühen und Schweinen. Und die Kinder malten viel und machten somit die Welt bunter. Kein erwachsener hielt sie dabei auf, bis letztendlich alles Schwarze auf dieser Welt allmählich bunt übermalt wurde!


Aber dann bin ich aufgewacht, als Jemand meinen Namen rief.
Als ich hochblickte, schaute mich meine Klassenlehrerin an. Dann schaute sie rüber zu meiner Mutter und sagte: "Sehen sie? Da träumt er wieder! Schauen sie: Er hat überall nur Vieren. Und in Mathematik sogar eine Fünf! Ich kann wirklich Nichts mehr für ihren Sohn tun, außer ihm eine Empfehlung für die Hauptschule auszustellen."

Meine Mutter schaute mich enttäuscht an. Und ich schämte mich.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (21.01.16)
Das träumen wohl auch Erwachsene, die das Kind in sich bewahrt haben.

Schau mal: Es sind ja tolle Träume.

LG
Ekki

 TrekanBelluvitsh (21.01.16)
Der Misanthrop in mir will dir zustimmen: Alle Menschen sind gleich. Sind alles Arschgeigen!
;-)

 TrekanBelluvitsh (24.01.16)
Und das Schlimmste ist: Sie sagen, ich solle aufhören, zu träumen.
damit kann man sogar politisch Karriere machen...
TaigonGonzales (26)
(30.01.16)
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 Sanchina meinte dazu am 17.05.16:
sogar SEHR GUT!
Gruß, barbara

 Dieter_Rotmund (17.05.16)
Neee, gefällt mir nicht. Ständig nur: Ich, ich ich!
Das macht Lars nicht nur sehr unsympathisch, es motivert einem zudem nicht zum Weiterlesen. Habe es nur mit Hängen und Würgen bis zum Schluss geschafft.
Nichts für ungut!
AfD (38) antwortete darauf am 17.05.16:
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 Dieter_Rotmund schrieb daraufhin am 17.05.16:
Ja, da wirfst Du eine wichtige Frage auf: Warum muss man sich für so eine egozentrische Figur im Mittelpunkt entscheiden? Warum ist der Text so handlungsarm? Wieso gibt es solche und ähnliche Texte bei KV wie Sand am Meer? Warum nicht Özgur, der seit 30 Jahren eine Büdchen in Köln am Gürzenich betreibt, im Mittelpunkt einer Geschichte stellen?
AfD (38) äußerte darauf am 17.05.16:
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 Dieter_Rotmund ergänzte dazu am 17.05.16:
Nun, im besten Falle sind (meine) Essays und Kolumnentexte von (kleinem) literarischen Wert. Was hier kaum einer kann: Biographisch UND gut schreiben, d.h. man selbst ist nur Ausgangspunkt und Berichterstatter, der nur am Rande vorkommt. Sich soweit selbst zurücknehmen, das schaffen viele kVler nicht.
Auf einen neuen Queneau-Variante hätte ich tatsächlich Lust...
AfD (38) meinte dazu am 17.05.16:
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 Dieter_Rotmund meinte dazu am 17.05.16:
Siehe neu: "Flüchtig".
AfD (38) meinte dazu am 17.05.16:
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 DeadLightDistrict meinte dazu am 17.05.16:
Lieber Dieter. Wenn dir der Text nicht gefällt, dann bitte ich dich, diesen und weitere von mir nicht zu lesen. Ich habe schon länger gemerkt, dass wir beide völlig verschiedene Schwerpunkte und Schreibweisen haben und somit nie auf einen Nenner kommen werden. Also lassen wir die Diskussion doch einfach und entwickeln uns auf unsere Art und Weise einfach weiter :). LG. DLD

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 17.05.16:
Früher habe ich derartige Wünsche auf meiner Steckbriefseite notiert, das wurde mir aber überwiegend nachteilig ausgelegt, man sprach völlig übertriebenerweise von einem Pranger...
Ich neige inzwischen dazu, solche Bitten abzulehnen. Es ist einfach unehrlich. Von Seiten des Kritikers, der nur das Beste will und von Seiten des Kritisierten, der ja damit ausdrückt: Bei mir bitte nur lobhudeln. Also wirst Du es aushalten müssen. Bitte bedenken: Es geht mir nur um die Texte und um deren Qualität, etwaige autobiographisch-authentizistische Bezüge kenne ich natürlich nicht und sind mir auch völlig egal und spielen für den Text an sich keine Rolle.

Es gibt bei kV übrigens die technische Möglichkeit es so einzustellen, dass der Text überhaupt nicht kommentierbar ist. Das finde ich respektabel.
AfD (38) meinte dazu am 17.05.16:
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 DeadLightDistrict meinte dazu am 17.05.16:
Nein, Dieter. Es geht eben nicht darum, jede Kritik anzunehmen. Besonders in unserem Bereich ist es so, dass Kritik oft direkt mit Vorlieben der Leser verbunden ist. Wenn ich jede Kritik annehmen würde, wären meine Texte letztendlich so dermaßen umgeändert, dass sie gar nicht mehr MEINE Texte wären. Natürlich nehme ich Kritik an. Aber es kommt darauf an, welche Kritik. Und ich finde jeder Mensch sollte lernen, dass er so in Ordnung ist, wie er ist und sich nicht aufzuopfern hat für andere. Genauso sollte jeder Kritiker es aushalten lernen, wenn seine Kritik nicht berücksichtigt wird. Ich habe genug Menschen um mich herum, die mit meinen Texten umgehen können und mir oft Kritik geben, mit der ich arbeite. Aber deine Kritik ist irgendwie anders. So nach dem Motto: Dein Text ist nicht toll, weil sie mir aus dem und dem Grund nicht gefällt und deswegen MUSST du sie umändern. Tust du es nicht, werde ich mit dem Argument kommen, dass du nicht kritikfähig bist.
_______
Nein Dieter. Das akzeptiere ich nicht.

Du kannst mich auch gerne an den Pranger stellen. Damit habe ich überhaupt gar keine Probleme. Denn die richtigen Menschen werden mich trotzdem noch lesen und mir auch weiterhin Impulse geben, mit denen ich arbeiten kann.

Also dir einen schönen Tag noch. LG DLD

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 17.05.16:
Meine Kritik wird sehr oft nicht angenommen bzw. umgesetzt. Damit kann ich leben. Es war mir aber ein Bedürfniss, sie zu äußern. Also sind wir uns ja einig.

Es grüßt der unrichtige Mensch

Dieter Rotmund
AfD (38) meinte dazu am 17.05.16:
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