Scherbenmeer

Kurzprosa zum Thema Mensch (-sein, -heit)

von  Erdenreiter

Das Scherbenmeer trägt der Mensch mit sich, dessen Nähe er erblutet. Der Augenblick ist längst vorbeigeschliffen, doch angespitzt durch jede erneute Erinnerung, treibt es die selben Splitter in Gedanken in die immer selben Wunden. Identifiziert mit der Vergangenheit, die scheinbar zum Selbst wird, und verloren in der Zukunft, in die sich schier ausweglos hineinprojiziert wird. Ein “Ich war“ wird zum “Ich bin“ eines destruktiven, falschen Egos, das die Gegenwart fürchtet, nein, darin überhaupt nicht existieren kann! Aus dem Schmerz wird heimlicher Genuss, dieses endlosen Wahnsinns. Unbemerkt und ohne erkannte Alternative zum Klammeraffen schmerzlicher Gedankenmuster degradiert, kann die Falle nur durch loslassen im Jetzt wieder verlassen werden.

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Kommentare zu diesem Text

Hannahlulu (18)
(27.01.16)
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 Erdenreiter meinte dazu am 27.01.16:
Danke für Dein Feedback

Liebe Grüße
Marco

 EkkehartMittelberg (27.01.16)
Ja, heimlicher Genuss des Schmerzes, darüber sollte man nachdenken. Er macht unfrei.
Liebe Grüße
Ekki

 Erdenreiter antwortete darauf am 27.01.16:
Danke für Deine Gedanken zur Kurzprosa.

Liebe Grüße
Marco

 TassoTuwas (28.01.16)
"Scherbenmeer" ist großartig!
LG TT

 Erdenreiter schrieb daraufhin am 28.01.16:
Dein Kommentar freut mich.

Liebe Grüße
Marco
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