Im Präsidium (4)

Schundroman zum Thema Horror

von  Nachtpoet

Larry lief das immer laute Treppenhaus des Präsidiums hinauf, durch den Flur, schwang sich in die Tür Nr. 17 und wollte gleich anfangen loszuplaudern, was ihm alles passiert sei, als er sich plötzlich nicht nur seinem Chef, sondern noch zwei anderen Gestalten gegenüber sah, die ihn ziemlich ernst anblickten und wohl schon auf ihn gewartet hatten. "Sie sind mal wieder 17 Minuten zu spät Herr Schabinski!" herrschte Karl Göttmann, der Kriminaloberrat und Larrys Boss ihn an. "Tut mir leid" sagte Larry "aber sie werden es nicht glauben ..." "Setzen sie sich und schließen sie die Tür!" unterbrach Göttmann ihn, den alle Kollegen hinter seinem Rücken nur "der Gockel" schimpften. Larry gehorchte. "Wie sie sehen, haben wir heute Besuch Herr Schabinski. Herr Fichter und Herr Hänsel von der Essener Kripo. "Tach" schob Larry dazwischen, während er sich schräg in den Stuhl sinken ließ. "Die Kripo in Essen bearbeitet zur Zeit einen Fall, in dem sich ein gewisser Friedhelm Gustav Waller zu Tode stürzte, nachdem man sein Balkongitter angesägt hatte." "Kenne ich" unterbrach Larry Göttmanns Bericht.

"Das dachte ich mir" entgegnete ihm der Boss mit hochgezogenen Augenbrauen. "Ja, Finten-Freddy. Der hat doch früher immer mit Tattoo-Eddy und dem Bankier der Unterwelt in Gertruds Keller Poker gezockt." Alle am Tisch guckten sich abwechselnd an wie die Schimpansen bis Göttmann augenrollend - und schon leicht genervt von Larrys Unpräzision - nachhaken musste: "Wer ist Tatto-Eddy und wer ist der Bankier der Unterwelt?" Eddy heißt eigentlich Edgar Bittner, ein Falschspieler und Einbrecher, der schon lange im Knast sitzt. Der Typ ist vom Hals bis zu den Fußnägeln komplett tätowiert. Und der Bankier der Unterwelt, tja, der hat keinen Namen, er ist hier in den 90ern ein paar Mal aufgetaucht und dann irgendwie verschwunden. Ich habe ihn einmal gesehen, dieser Nadelstreifenheini hatte immer einen Koffer VOLLER Scheine dabei, gegen den hat keiner gewonnen. Auch nicht Freddy, der alte Trickser." "Und Gertruds Keller, was war das wieder für 'ne Kaschemme?" Wollte Göttmann noch wissen. "Achso, das hieß eigentlich "Unter den Linden", eine Essener Kneipe, die Gertrud Knöbel damals geschmissen hat und sie ließ dann "besondere Gäste" im Keller pokern, so dass die anderen nichts mitbekamen." erzählte Larry cool. "Aber mal was anders: Der Dämonenhexer ist wieder da!" verkündete Larry. Alle guckten sich wieder an wie die Schimpansen. "Woher wissen sie DAS denn schon wieder?" Fragte Göttmann jetzt ein bisschen verstört. "Na der Kerl war im meiner Wohnung und hat mir 'ne Nachricht hinterlassen, dass er wieder in Town ist". berichtete Larry jetzt engagiert. "Genau wegen des Dämonenhexers sind wir heute auch hier." Meldete sich Kommissar Fichter zu Wort, gefolgt von einem "genau" von Kommissar Hänsel. "Der Täter, der sich der "Dämonenhexer" nennt, trennte seinem Opfer: Friedhelm Gustav Waller nach dem Balkonsturz den Kopf ab und verschwand mit dem Amputat in unbekannter Richtung." So las es Kommissar Fichter aus dem Polizeibericht vor.

"Larry ...", sprach Göttmann auf Schabinski jetzt vertraulicher ein und kam ihm mit seinem Gesicht näher, als würde er sich scheuen, lauter zu sprechen, "wir dachten, weil sie den Dämonenhexer schon Mal gejagt hatten - das war ja vor meiner Amtszeit hier - könnten sie sich dem Fall annehmen. Kommissar Fichter wird sie dabei unterstützen. "Nix dagegen" verschränkte Larry die Beine, "aber ich weiß nicht genau wie gut Herr Fichter hier im Ruhrpott die Unterweltszene kennt, ich meine ..., naja, er sieht so jung aus, ich will nicht,das ihm was passiert." "Da machen sie sich mal keine Sorgen Herr Schabinski, ich kann schon auf mich aufpassen!" Lächelte Fichter höhnisch in Larrys Richtung. "Ok ... von mir aus. Aber nicht, dass es später Heulerei gibt." schob Larry noch nach. Fichter sah ihn mit Verachtung an und Larry wusste: Je mehr er ihn hassen würde, desto mehr würde er ihn respektieren.

Göttmann schickte ein paar Beamte zu Larrys Wohnung, wobei Larry sich mit mit Kommissar Martin Fichter auf die Suche nach dem gefährlichsten Verbrecher Deutschlands begab. Die Lederjacke und das Karohemd stiegen in den A8 und sausten Richtung Essen ...

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (28.01.16)
Offenbar haben die Beteiligten viel ferngesehen. Ob ihnen das bei den Ermittlungen weiterhilft oder ob sie zu billigen Kopien vergangener Helden verkommen, muss sich in den nächsten Folgen zeigen ...

 AZU20 meinte dazu am 28.01.16:
Das denke ich auch. Bin gespannt. LG
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