Moord

Gedicht zum Thema Mord/Mörder

von  BLACKHEART

Wieder steh ich allein im Moor.
Und wieder dringt sie an mein Ohr.
Eine Stimme, so rein und klar.
Wie schon die letzten dreißig Jahr’.

Einst, an einem grauen Tage,
so erzählt die alte Sage,
wurde ein Mädchen hier entführt
und ihr die Kehle zugeschnürt.

Seitdem, immer zur Todesstund’
vernimmt man nun aus Geistermund
ihre letzten Worte an ihn:
"Nie wirst du meinem Fluch entflieh’n."

Seit Jahr und Tag kehr ich zurück.
Vergebung such ich, Stück für Stück.
Ein Unfall wars, ich liebte sie,
doch leider galt das für sie nie.

Ich wollt sie haben, ganz für mich.
Wie töricht war ich. Fürchterlich
ihre Schreie für mich klangen.
Hände wurden Halseszangen.

Ihr Fluch traf mich und wirkt noch heut.
Ich trau mich kaum unter die Leut’.
Spüre ständig ihre Blicke
unter deren Last ich knicke.

Niemand weiß es, kann es wissen,
dennoch plagt mich mein Gewissen.
Treibt mich zurück an diesen Ort,
wo Stille siegt über das Wort.

Nur ihre Stimme hör ich noch.
Sie sagt, sie vergibt mir nun doch
und gibt mir zärtlich einen Kuss.
Pistolenlauf im Mund und Sch(l)uss!

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (07.03.16)
Da ich dich mittlerweile ein wenig kenne, würde ich sagen: BLACKHEARTtypisch - in Form und Inhalt. Schaurig-schön. Einen Extrapunkt für die pfiffige Überschrift.
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