Mohnstraße

Satire zum Thema Drogen/ Alkohol

von  BLACKHEART

Heute war ich in der Mohnstraße unterwegs. Es war nicht das erste Mal und doch werde ich mich wohl nie an die bizarren Gestalten gewöhnen, die diese Straße bevölkern.
Kaum hatte ich meine ersten Schritte in die Straße gesetzt, kam mir auch schon ein völlig zugekiffter Nudisten-Hippie entgegen, der sich anscheinend seit 1968 nicht mehr rasiert hatte. Mit glasigem Blick schwankte er umher und rief dabei:
"Koka! Kiffi! Herr von Drogenfeld! Uiuiui. Ich bin voll auf’m Trip. Da ist schon wieder die sprechende Schnecke."
Während er, bei dem Versuch die imaginäre "Schnecke" zu streicheln, umfiel und direkt laut schnarchend einschlief, bekam ich aus dem ersten Stock des Nachbarhauses Fetzen eines offenbar heftigen Streites mit. Die Idylle des dort lebenden Schwulenpärchens wurde offenbar dadurch gestört, dass der eine (Ernie), den anderen (Bert) nicht an seiner, als Quietscheentchen getarnten, Crackpfeife ziehen lassen wollte.
Ich ging schnell weiter und kam kurz darauf an einer Seitengasse vorbei. Am Ende dieser Gasse machte Grobi, der offensichtlich voll auf Koks war, seinem Namen alle Ehre. Mit den Worten "Sag Hallo zu meinem kleinen Freund." begann er Elmo zu penetrieren, dessen Fell sich bereits aufgrund anderer Gewalteinwirkungen komplett rot gefärbt hatte.
Unweit, aber dennoch unbeachtet von den Beiden, hing Graf Zahl kopfüber unter einem Balkon, zählte die frischen Einstiche in seinem linken Unterarm und fügte schließlich einen weiteren hinzu. Dabei urinierte er.
Ich wandte mich ab und ging unbeirrt weiter meinen Weg durch die Mohnstraße. Dabei stellte ich mir die Frage, ob der große gelbe Vogel, den ich auf der anderen Straßenseite sah, eine Nachwirkung der Halluzinogene war, die ich gestern Abend genommen hatte. Später erzählte er mir, dass er das Gleiche über mich dachte.
Bevor ich aber weiter darüber nachdenken konnte, begegnete ich einem Straßenkünstler, der sich als Der Große Mumpitz vorstellte. Er ließ ein paar Magic Mushrooms verschwinden und schwebte anschließend davon.
Kurz darauf kamen mir zwei Gestalten entgegen, die ziemlich blau waren. Ich erkannte sie als den Typen, der nur als Krümelmonster bekannt war und der einen Haschkeks nach dem anderen vertilgte und Lulatsch, der anscheinend vom Dealer gerade etwas Amphetamin E gekauft hatte.
Als ich endlich an meinem Ziel ankam, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Sherlock Humbug war am schnüffeln, allerdings nicht wie gewöhnlich an einer Tüte mit Farbverdünner. Als er mich sah, fragte er gleich, ob ich etwas über den Tod von Oscar wüsste. Der grünen Farbe seines Fells nach zu urteilen, sei er an seiner eigenen Kotze erstickt, als Folge einer Überdosis Crystal Meth.
Dass sich das Methlabor in der Mülltonne befand, behielt ich natürlich für mich. Schließlich war das ja der einzige Grund für mich, überhaupt in diese verrufene Gegend zu gehen.
Aber morgen komme ich wieder. Hatte ich erwähnt, dass ich bei der Müllabfuhr bin und morgen die Tonnen geholt werden?


Anmerkung von BLACKHEART:

Jede Ähnlichkeit zu bekannten Kinderfiguren ist beabsichtigt. (Deswegen ja auch Satire.)
Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen realen Personen hingegen nicht. Sollte es so etwas geben, wäre es rein zufällig und hätte nichts mit der etwaigen Person zu tun.

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Kommentare zu diesem Text

Helix (39)
(16.03.16)
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