"es ist die seele ein fremdes auf erden" *)
ob sie überhaupt hier je HEIMisch mag werden
vertraut mit dem dasein geworfen hinein?
sie würde ganz gern wohl gefragt worden sein...
-- hätt’ neugierig dann vielleicht doch gesagt "!ja!"
der schritt in die wirklichkeit liegt ziemlich nah
[oh HEIMat oh HEIMe oh kinderHEIM du
oh altenHEIM auch altes legt sich zur ruh
gefaßt auf entsorgung nach leben oft lang
in HEIMen wo insgeHEIM grauen im schwang]
ob sie nicht ersehnt das was vor der geburt
als sie noch nichts ahnte vom schoß als der furt
zum leiben mit leid last lust arbeit und zeit
ob seele womöglich be-dingt zutiefst schreit
still kauert an mauern von efeu bedeckt
von welt und vom menschsein unHEIMlich erschreckt
wo glocke des kirchturms zur mittagsstund’ schlägt
und vieles was lebt das je seinige trägt --
das steht in den sternen und wissen wir nicht:
doch seellos vollbringt keines je ein gedicht!
*) Georg Trakl, Frühling der Seele
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Kommentare zu diesem Text
True-Poems (58)
(25.04.16)
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