Pixel

Gedanke zum Thema Betrachtung

von  RainerMScholz

Die Kamera filmt, während du dich selbst auf dem Bildschirm betrachtest, wie du gerade von der Kamera gefilmt wirst, und durch diese gespiegelte Doppelung bist du plötzlich myriadenfach auf dem Schirm auf dem Schirm auf dem Schirm; wie durch die Facettenaugen einer riesigen Spinnenarmee projiziert; der letzte kleine schwarze Punkt in der perspektivisch auslaufenden Flucht, der sich, winzig klein, unscheinbar, ausgelöscht quasi, selbst zu finden bemüht ist in der ungeheuerlichen Unendlichkeit dieses alles ausfüllenden Bildschirms, kleiner noch als jeder Bildpunkt. Und immer noch kleiner. In der allerletzten hintersten Ecke dieser Spirale: Das bist du.


©  Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (29.04.16)
Das ist wie mit Warhols 15 Minuten Ruhm. Die meisten haben bis heute nicht begriffen, dass das bissig gemeint war. (Mehr schreibe ich hierzu nicht. Meine 15 Minuten sind rum.)
AfD (38) meinte dazu am 29.04.16:
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